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Zeit, wo die geheimnisvollsten Pläne allerorten gehegt wurden, wo
eine Spannung der Gemüther herrschte, die vom Rhein bis an die
Karpathen reichte. Die Geschäfte in Straßburg waren fast ganz den
öffentlichen Berathungen entzogen worden. Die Dreizehner besorgten
in aller Stille den diplomatischen Verkehr, welcher immer schwieriger
und bedenklicher wurde.
Aber alle die Pläne, welche die Union der Protestanten etwa
gegen die habsburgische Macht in Deutschland geschmiedet hatte,
waren mit dem Sturz des Winterkönigs in Böhmen mit einemmale
gescheitert. Die evangelischen Reichsstände waren plötzlich in die
Defensive geworfen, und sahen sich in einem Lande, das nun seit
Jahren zu den eifrigsten in der Reformation zählte, angegriffen, be-
droht; sie sahen die Kurwürde der Pfalz auf den papistischen Herzog
von Baiern übergehn, sie sahen das Stammland Friedrichs V. von
österreichischen Heeren aus dem Elsaß, von bairischen, ja von spa-
nischen Truppen aus den Niederlanden überfallen.
Die Stadt Straßburg half sich, wie so oft in solcher Noth,
mit einer Neutralitätserklärung; von Kaiser Ferdinand hatte sie
zwar sehr ungnädige Schreiben erhalten, aber der Rath befriedigte
alle Forderungen der geldbedürftigen Reichsgewalt so pünctlich, daß
der Friede der Stadt nicht weiter gestört ward. Aber das übrige
Elsaß konnte dem Kriege voraussichtlich nicht ausweichen, da die
meisten Truppen ihre Verpflegung in diesem Lande suchten und die
Sammlüungen derselben zum Angriff auf die Pfalz hier vorzugsweise
stattfanden. Dazu kam, daß der Markgraf von Baden zu den
erbittertsten Gegnern des Kaisers Ferdinand zählte, daß der tapfere
Graf von Mansfeld, welcher vor den bairisch-liguistischen Truppen
zwar aus Böhmen weichen mußte, die Kriegspartie nicht verloren
gab und das Elsaß als den geeignetsten Schauplatz kannte, um der
siegreichen Macht des Kaisers und der katholischen Bundeöfürsten
ein neues Schach zu bieten.
Denn man muß sich erinnern, daß Manefeld schon früher im Elsaß
kämpfte, da er noch im österreichischen Dienste stand (S. 291). Als er