Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

10 I. Friedensarbeit für die Verstärkung der deutschen Wehrkraft 
  
Munitionsnachschubes. Über die Notwendigkeit, zu diesem Zweck auch 
der Reserve-Fußartillerie Munitionskolonnen beizugeben, habe ich mich 
geäußert. Zugleich müssen wir versuchen, der Feldbahn eine größere 
Leistungsfähigkeit zu geben. Die Vermehrung der Förderbahnzüge 
erscheint unerläßlich. An dem Grundsatz, für jedes Bataillon 1 Förder- 
bahnzug zu besitzen, wird festzuhalten sein. Wir werden also nicht unter 
der Zahl von 50 Zügen bleiben dürfen. Hierbei ist die Konstruktion 
eines Wagens erwünscht, der sich auf Feld= und Förderbahn gleichzeitig 
verwenden läßt. Ob dies möglich ist, muß aber vorläufig dahingestellt 
bleiben. 
Schließlich werden wir für eine umfangreiche Ausnutzung von Last- 
kraftwagen sorgen müssen. Sie werden namentlich auch den Nachschub 
für die auf Straßen transportierten schwersten Steilfeuergeschütze zu 
übernehmen haben. 
IV. Ich bin mir bewußt, daß für die Beschaffung des noch fehlenden 
Geräts erhebliche Mittel erforderlich sind. Wie zur Zeit die Mittel fest- 
gestellt werden, die für die planmäßige Weiterführung der Landes- 
befestigung gebraucht werden, ebenso ist auch in bezug auf die Beschaffung 
der Angriffsmittel zu verfahren. Es wird insonderheit die Frage zu 
prüfen sein, wie unsere Angriffs= und Verteidigungsmaßnahmen in bezug 
auf die aufzuwendenden Mittel miteinander in Einklang gebracht werden. 
gez. v. Moltke. 
7. 
Chef des Generalstabes der Armee. Berlin, den 10. 11. 1911. 
Nr. 13 985 I. Geheim. 
Zu K. M. v. 29. 10. 11. Nr. 1347/11 geh. A 4. 
Artillerie-Munition. 
An das Kriegsministerium. 
Die in dem angezogenen Schreiben mitgeteilten Zahlen zeigen klar, wie 
wichtig es ist, der Munitionsfrage die ihr gebührende Aufmerksamkeit zu 
schenken. Ich weise darauf hin, welchen Einfluß der damalige Munitions- 
bestand auf unsere Kriegführung ausgeübt haben würde, wenn wir vor 5 
oder 6 Jahren zum Schwerte hätten greifen müssen. Deshalb habe ich jede 
Verbesserung, so zuletzt in meinem Schreiben vom 29. 9. 1910 Nr. 11 153 1 
dankbar begrüßt, dabei aber die Notwendigkeit einer weiteren Vermehrung 
der Munitionsbestände immer wieder betont. Als ich aus dem Schreiben 
vom 29. 9. 1911 Nr. 1226/11 geh. A 4 entnahm, daß die Einstellung der 
E.-(Einheits-) Munition für die Feldartillerie „nur nach Maßgabe des jähr- 
lichen Ubungsbedarfs erfolgen“ könnte, warich schwer betroffen
	        
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