XIV. Zurückhaltung in der Wahlrechksvorlage.
Verzeichnis der abgedruckten Schreiben.
Nr Brief-Nr. Empfänger Inhalt
1. 26. 11. 17 Minister des JRichtigstellung zur Wahlrechtsfrage.
Innern
2.1 8. 12. 17 Minister des Schwierige Lage der inneren Politik.
Innern
3.1 209. 4. 18 General-,Jm Schriftwechsel mit dem Abgeordneten Stresemann.
quarttermeister
1.
Der Erste Generalquartiermeister. Gr. H. Qu., den 26. 11. 1917.
An den Minisler des Innern.
Hochverehrte Exzellenz!
Nach Mitteilung eines Abgeordneten in Berlin hat der Minister
Dr. Friedberg anderen Abgeordneten gegenüber geäußert, die O. H. L.
habe erklärt, „das gleiche Wahlrecht müsse im Abgeordnetenhause sofort
angenommen werden und der Widerstand des Herrenhauses durch Ein-
mischung des Reichstags gebrochen werden, um Munitionsstreiks zu ver-
hindern“.
Ich kann an der Tatsache, daß ein solcher oder ähnlicher Ausspruch
von mir verbreitet wird, leider deshalb nicht zweifeln, weil mein Ge-
währsmann bereit ist, mit seinem Namen für die Richtigkeit einzutreten.
Da es Euer Exzellenz selbst am besten bekannt ist, daß ich mich niemals
zu Ihnen in solchem oder ähnlichem Sinne ausgesprochen habe, und da ich
außerdem die Begründung (Furcht vor Munitionsstreiks) als völlig haltlos
ansehe, so bitte ich Euer Exzellenz, diesem Gerücht in seinem ganzen
Umfange entgegenzutreten. Ich möchte aber weiter bemerken, daß ich stets,
auch seinerzeit dem Herrn Reichskanzler gegenüber, betont habe, daß die
O. H. L. den dringenden Wunsch habe, aus der Diskussion in innerpolitischen
Fragen grundsätzlich herausgelassen zu werden und daß niemand ein Recht
habe, sie für sich in dieser oder jener Richtung in Anspruch zu nehmen.