Aufstellung von Fliegerformationen 29
wieder hinzuweisen und die Dringlichkeit entsprechender Maßnahmen bei
uns zu betonen. Nur durch außerordentliche Anstrengungen können wir
jetzt einen Vorsprung einholen, der gerade für die Heeres führung von
schwerwiegendster Bedeutung ist. Ich zweifle nicht daran, daß die erforder-
lichen Mittel von dem Reichstage auch außerhalb der bisherigen Forde-
rungen bewilligt werden, so daß die Geldfrage kein Hemmnis für die un-
gesäumte Durchführung der vorgeschlagenen Organisation bilden wird. Auf
die Bedeutung der Personalfrage habe ich namentlich bei den Beratungen
über das letzte Quinquennat hingewiesen. gez. v. Moltke.
Geheim. Zu Nr. 12 751 I.
Die Organisation des Milikär-Fliegerwesens.
I. Allgemeine grundlegende Gesichtspunkte.
Das nächste und möglichst bald zu erreichende Ziel in der Ocgani-
sation unseres Militär-Fliegerwesens ist die mobilmachungsmäßige Aus-
stattung:
a) Der Armee-Oberkommuandos mitmehreren (2bis 3)
beweglichen Feldfliegerabteilungen und einem Fliegerpark.
b) Der Armeekorps (einschl. Reservekorps) mit je
einer beweglichen Feldfliegerabteilung.
c) Der Kavalleriekorps mit je einer beweglichen Feld-
fliegerabteilung.
d) Wichtiger Grenzfestungen mit Festungsfliegerabteilungen.
Ergeben die zur Zeit schwebenden Versuche mit Flugzeugen für
Zwecke der Feuerleitung der Artillerie, daß besondere Flieger-
abteilungen hierfür erforderlich werden, so kommen zu den aufge-
führten Formationen noch hinzu:
e) Artilleriefliegerabteilungen bei den Armee-
korps.
Als Mindestmaß der bis zum 1. 4. 1914 aufzustellenden For-
mationen ist zu fordern:
8 bewegliche Feldfliegerabteilungen für A. O. Ks. = 8
26 - für A. Ks. — 26
8 Fliegerparks. Im ganzen 34
Stämme für 13 Festungsfliegerabteilungen in Köln, Mainz, Dieden-
hofen, Metz, Straßburg, Germersheim, Neu-Breisach, Breslau, Posen,
Thorn, Graudenz, Lötzen, Königsberg.
8 Ersatzabteilungen.