Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Uberdies wird durch die einseitige Gliederung Zusammen- 
gehöriges zerrissen, und auch ein peinlich sauber gearbeitetes Sach- 
register oder Ortsverzeichnis Kann dem wissenschaftlichen Benutzer 
des Buches viele eigene AMühe nicht ersparen. Ich habe darum 
die Sagen zunächst ihrem Inhalte nach in drei große Gruppen 
vereinigt, die sich aus meiner Auffassung der Sage von selbst 
ergeben: I. Mythische Sagen, II. Geschichtliche Sagen, III. Roman- 
tische (literarische) Sagen. 
Innerhalb der Gruppe I ist im Anschluß an Mogks licht- 
volle Darstellung der deutschen Mythologie (Pauls Grundriß der 
Germanischen Philologie, I, 982 ff.) in besonderen, in sich noch- 
mals gegliederten Abteilungen der (ältere) Seelen-, Elben-, 
Dämonen= und Götterglaube unseres Volkes zusammengefaßt, 
dem sich ein Kapitel aus dem (ngeren) Teufelsglauben und, 
gewissermaßen als Anhang, die Abschnitte Wundersagen und 
Schatzsagen anschließen. 
Diese Anlehnung an die neuesten Ergebnisse streng wissen- 
schaftlicher Forschung entbindet mich von der Beigabe eines 
großen gelehrten Apparates zu den Sagen und erhebt mein 
Buch wohl eher über ein bloßes Sammelwerk als eine Fülle 
historischer, philologischer und mythologischer Ammerkungen, wie 
sie bei Sagensammlungen so beliebt sind. Es läßt sich dabei 
wohl viel Gelehrsamkeit auskramen, aber diese besteht nur selten 
vor dem Richterstuhle ernster Kritik. — Für die Gruppe lI schien 
zunächst eine Scheidung in Landezgeschichte, Ortsgeschichte und 
Familiengeschichte angebracht, während die weitere Eliederung 
nach chronologischen oder kulturgeschichtlichen Gesichtspunkten 
erfolgte. — Die romantischen Sagen, Gruppe III, machten eine 
Trennung nach dem Inhalte nicht nötig. 
Es war vorauszusehen, daß bei dieser Anordnung aller- 
dings manche Gruppen ineinander übergehen, weil einzelne 
Züge einer Sage diesem, andere jenem Gebiete angehören. So 
wird der eine Leser als Gespenstersage ansehen, was der andere 
für eine Schatzsage hält und ähnliches. Alanchmal war es schwer, 
eine Entscheidung zu treffen: Gar mancher Kobold einer Sagen-
	        
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