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die Verhandlungen stattgefunden, sowohl mit den Ministern, wie mit Sr.
Majestät dem Kaiser, den Abgeordneten, die zu mir kamen — es war nament-
lich der Herr Abgeordnete Miquel, der die Verhandlungen mit mir geführt
hat. Wir haben 7 Jahre vorgeschlagen, wir hätten ebenso gut 10 oder
11 Jahre vorschlagen können, oder, wie die Dienstpflicht im Heere es mit sich
bringt, 12 Jahre. Ich hatte mich zu entschließen, ich war der Einzige, dem
im leidenden Zustande die Verantwortlichkeit dafür oblag, ob damals auf
eine solche Frage hin aufgelöst werden sollte oder nicht, und im Interesse
des Friedens bin ich auf die sieben Jahre, wie sie mir gebracht waren, ein-
gegangen; aber doch nicht in der Absicht, diese Konzession immer wieder als
die Basis zu einer neuen Forderung gelten zu lassen. Dann können wir
nicht wieder zu Kompromissen kommen. Im Interesse der Kompromisse halte
ich an den 7 Jahren unbedingt fest. Wir haben sie, zwei fiebenjährige Pe-
rioden, gehabt, wir sind bereit, diese siebenjährige Periode weiter zu geben,
aber auf eine kürzere nicht einzugehen, wie ich das schon gesagt habe.
Der Herr Vorredner ist seiner Sache mit den künftigen Majoritäten
sicherer, als ich glaube, daß er sein könnte. Die Verhältnisse sind weder bei
uns, noch in England, noch in Frankreich so, daß bei der Zerfahrenheit der
Parteien irgend jemand auf eine feste und klare Majorität in der Zukunft
rechnen könnte. Hätten wir bei uns zwei große Parteien, wie es früher in
England Whigs und Tories waren, und zwei Parteien, deren jede doch immer
den Fall im Auge hatte, wenn sie in der Oppofition lebte, daß sie auch mal
wieder regieren könnte, — die waren vollkommen vertrauenswürdig eine für
die andere. Mit unseren, ich weiß nicht 9 oder 10 Parteien, aus denen sich
das Konsortium der Majorität künstlich aufbaut, ist gar kein Bund und
Rechnung auf die Zukunft möglich. Die lange Dauer des Kulturkampfs hat
im Centrum zufällig Elemente von heterogener politischer Richtung lange Zeit
vereinigt. Sind Sie gewiß, daß auch nur das Centrum fortdauern wird,
wenn der Kulturkampf vollständig beseitigt ist? Der Herr Abgeordnete
Dr. Windthorst ist vielleicht der Meinung, daß man, um das Band der Partei,
an deren Spitze er steht, zu erhalten, auch etwas Kulturkampf im Feuer
behalten muß. (Zuruf des Abgeordneten Dr. Windthorst: Nein! Nein!) Er
hat uns auch schon den Kampf wegen der Schule angekündigt, der an Heftig-
keit und Bedeutung den bisherigen weit hinter sich lassen würde.
Nun dieses Band, was Sie bisher vereinigt hat, — sind Sie darüber
ganz zweifellos, daß das halten wird? Der Herr Abgeordnete ist bei den
Neuwahlen der Wiederwahl aller bisherigen Fraktionsgenossen sehr sicher.
Ich möchte nur auf eine der wichtigsten Provinzen seines Reiches in der
Wahl verweisen, das ist Bayern.
Der bayerische Wähler ist in seiner großen Mehrheit monarchisch und
katholisch gesinnt. So lange er die Ueberzeugung hat, daß sein König und
dessen Rechte und die Rechte des bayerischen Staates überhaupt bedroht sein
könnten; sobald er die Ueberzeugung hat, daß die katholische Kirche bedroht
sei, und daß dieselbe Empfindung in Rom getheilt wird, so lange mag er