Paßwesen. 457
27. März 1882 im SWB. S. 166, DKB. S. 29 und Zeitschr. f. V.
III S. 174.
2) Ausstellungsberechtigt sind die Sicherheitspolizeibehörden (s. d.)
des Wohnorts, für die im Auslande lebenden Sachsen die des sächsischen
Geburtsorts (Regul. von 1818 Pct. I 2, VO. vom 15. März 1845
S. 60, obige VO. vom 30. December 1850 § 6, VO. vom 30. April
1851 S. 99 und vom 15. November 1861 S. 502, Meschl. vom
11. März 1881 in der Zeitschr. f. V. II S. 179). Die Kreishaupt-
mannschaften sind ermächtigt, den Bürgermeistern kl. St O. die Befugniß
zur Ausstellung von Reisepässen und Vorweisen (nicht Paßkarten) an
Ortseinwohner unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufsrechts zu ertheilen
(MVO. vom 26. Februar 1875). Zur Ausstellung von Inlandspässen
sind sämmtliche Bürgermeister kl. StO. (obige MO. vom 30. Juli
1881), zur Verlängerung von P. ist nur die Behörde berechtigt, die den
P. ausgestellt hat (MVO. vom 25. October 1886 im SW B. S. 218).
3) Form und Dauer der P. Auslandspässe werden in der Gestalt
eines kleinen Buches in Sedezformat unter Aufnahme des Namens,
Signalements, Reiseziels und Tages, mit dessen Ablauf die Gültigkeit
des Passes erlischt (Regul. von 1818 Pct. I 3 und 4, VO. vom 28. No-
vember 1864 S. 427 §§ 1, 2), Paßkarten in der Form von Karten
für die Dauer eines Kalenderjahres nach Maaßgabe der Bestimmungen
in 88§ 9, 10 obiger VO. vom 30. December 1850 ausgestellt. Inlands-
pässe haben die Form einer von den Paßkarten leicht unterscheidbaren
Karte. Zur Ausstellung von P soll eisenhaltige, nicht blaue oder violette
Tinte verwendet werden (MVO. vom 1. Februar 1881 im SW . S. 33,
ZKB. S. O9, DKB. S. 8).
4) Sonstige Bestimmungen: Ueber die ausgestellten Auslandspässe sind
Journale, über die Paßkarten besondere Verzeichnisse zu halten (VO.
vom 15. Juli 1829 S. 126, VO. vom 30. December 1850 8 11).
Die Gebühren betragen für Inlandspässe 50 4, für Auslandspässe ein-
schließlich des Stempels 1,25 für Paßkarten 1 “ (VO. vom
13. December 1876 S. 740 § 1, VO. vom 29. December 1859 S.
381, obige MVO. vom 1. Februar 1881). Die Lieferung der Formu-
lare erfolgt durch das Gendarmeriewirthschaftsdepdt gegen eine Gebühr
von 20 é. Den Stempel verwenden die Polizeibehörden selbst (VO.
vom 13. December 1876 S. 740 §§ 2, 3, obige VO. vom 30. De-
cember 1850 § 15, obige MO. vom 1. Februar 1881, VO. vom
21. Februar 1835 S. 27). Reiselegitimationen für nichtsächsische
Reichsangehörige und für Sachsen, die sich außerhalb Deutschlands oder
Deutsch-Oesterreichs aufhalten, sind dem Ministerium des Innern und
von diesem dem Ministerium des Aeußeren zur Aushändigung durch das
betreffende Consulat zu übersenden (MVO. vom 15. August 1890 in
der Zeitschr. f. V. XI S. 363 und, soweit hierdurch nicht erledigt,
MVO. vom 5. October 1866 im ZKB. S. 75, S. 94, SWB. von
1874 S. 61, MVO. vom 10. Juni und 6. October 1885 im SWB.
S. 227, R8KB. S. 36 und Zeitschr. f. V. VI S. 264). Im Uebrigen
s. Legitimationspapiere.