Full text: Handbuch des Königlich Sächsischen Verwaltungsrechts.

Schnupftabak — Schönburg. 515 
Schnupftabak darf in bleihaltigen Folien, als welche Zinnfolien mit nicht 
mehr als 1% Bleigehalt nicht gelten, nicht verpackt werden (VO. vom 
15. März 1865 S. 112, DK. von 1877 S. 31). 
Schöffen. Die Gemeindevorstände haben, zugleich für die selbstständigen 
Gutsbezirke, alljährlich ein Verzeichniß der zum Schöffenamt wählbaren 
Personen (Urlisten) aufzustellen und im October öffentlich auszulegen. 
Zur Entscheidung über Einsprüche gegen die Urliste und zur Wahl der 
alljährlich erforderlichen Zahl von S. und Hülfsschöffen (Jahresliste), in- 
gleichen zum Vorschlag der Geschwornen für das nächste Jahr (Vor- 
schlagsliste) tritt im Monat November bei jedem Amtsgerichte ein Aus- 
schuß zusammen, der aus dem Amtsrichter, dem Amtshauptmann und 
7 von der Bezirksversammlung, in den 3 eximirten Städten vom Stadt- 
rath und den Stadtverordneten, gewählten Vertrauensmännern besteht 
(RGes. vom 27. Januar 1877 S. 41 §§ 36—44, 55—57, 85—88, 
96, Ges. vom 1. März 1879 S. 59 §§ 25, 26, VO. vom 23. Sep- 
tember 1879 S. 375 §§ 1—15, Gesch. O. § 197—199). Bei Aus- 
wahl der S. ist das Hauptaugenmerk darauf zu richten, Personen zu 
gewinnen, die zu öfterer, als der ihnen gesetzlich obliegenden Dienst- 
leistung bereit sind. Berücksichtigung der verschiedenen Stände ist nicht 
geboten (MVO. vom 21. Mai 1881). Die von der Urliste auszu- 
schließenden Bahnpolizeibeamten nennt Bek. vom 12. December 1885 
S. 148. 
Schönburg. Die Sonderstellung des Hauses Sch. und der Sch.'schen 
Receßherrschaften, wie sie durch die Recesse vom 4. Mai 1740 und 
9. October 1835 (veröffentlicht durch VO. vom 23. November 1835 
S. 595) und die Uebereinkunft vom 22. August 1862 (bekannt gemacht 
durch VO. vom 1. März 1865 S. 92, ausgeführt durch die Verord- 
nungen vom 6. Mai 1865 S. 188 und vom 22. Mai 1865 S. 208) 
begründet war, hat durch die Uebereinkunft vom 29. October 1878 
S. 393 in der Hauptsache ihre Erledigung gefunden. 
1) Die Receßherrschaften sind demgemäß in die bestehende Organi- 
sation eingefügt durch VO. vom 1. November 1878 S. 403 und V0. 
vom 20. November 1878 S. 509 (Amtshauptmannschaften und Kirchen- 
inspectionen), VO. vom 2. November 1878 S. 431 (Aufhebung des 
Gesammtconsistoriums und der Superintendenturen Glauchau, Walden- 
burg und Rochlitz), VO. vom 2. December 1878 S. 515 (Medicinal- 
bezirke), VO. vom 4. December 1878 S. 516 (Landwehrbezirke), VO. 
vom 6. December 1878 S. 518 (Schulaufsichtsbezirke, VO. vom 3. De- 
cember 1878 S. 521 (Steuerbezirke). 
2) Als noch fortbestehende Sonderrechte führt die Uebereinkunft 
vom 29. October 1878 namentlich auf: Die Prädicate „Durchlaucht" 
für die fürstliche und „Erlaucht“ für die gräfliche Linie (Pet. XVII), 
das Recht, öffentliche Aemter abzulehnen und sich bei Ausübung öffent- 
lich-rechtlicher Befugnisse vertreten zu lassen (Pct. IX und X), die Be- 
freiung von der Verpflichtung zur Erwerbung des Bürgerrechts und zur 
Ableistung des Bürgergelöbnisses (Pet. XI 1), die Exemtion ihrer Grund- 
stücke (Pet. XI 2 und 3), das Recht zur Errichtung eigner Standes- 
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