Full text: Handbuch des Königlich Sächsischen Verwaltungsrechts.

574 Stadtwappen — Städteordnungen. 
Wohnsitz im Stadtbezirke erforderlich (88 44, 46). Das Wahlverfahren 
regelt sich nach 88 49—64. Die Wahlablehnungsgründe (auch für die 
Wahl zu gemischten Ausschüssen, s. MO. vom 3. März 1884 in der 
Zeitschr. f. V. V S. 277) enthält § 47, die Amtsniederlegungsgründe 
§ 66. Ortspolizeiliche Regelung ist über die Mehrzahl der vorge- 
nannten Punkte vorgeschrieben oder nachgelassen (§§ 39, 40, 41, 43, 
49. 56, 57, 58). Ueber die Frage des Ausscheidens entscheidet der 
Stadtrath; Verbüßung von Freiheitsstrafe hat Ausscheidung zur Folge, 
während die Stimmberechtigung auf die Dauer der Strafverbüßung nur 
ruht (MVO. vom 8. December 1891 in der Zeitschr. f. V. XIII S. 145, 
SW. von 1892 S. 6). — Beamte, insbes. Staatsdiener (s. d.) und 
Schuldirectoren (s. d.) bedürfen zur Uebernahme des Mandats dienstlicher 
Genehmigung. Gemeindebeamte (s. d.), die auf den Gehalt als Berufs- 
einkommen angewiesen sind, können als St. nicht gewählt werden. 
II. In Städten kl. St. bilden die St. keine selbstständige Körper- 
schaft, sondern sind mit dem Stadtrathe zum Stadtgemeinderathe (s. d.) 
vereinigt, wodurch sich die Nothwendigkeit zur Ernennung eines Stadt- 
verordnetenvorstehers erledigt (kl. StO. Art. II Pct. 1 und 3). Die Vor- 
bereitung und Leitung der Wahl gebührt dem Bürgermeister in gleicher 
Weise, wie in Städten RSt O. dem Stadtrathe (Art. III). 
Stadtwappen dürfen von Privatpersonen nur mit Genehmigung des Stadt- 
rathes gebraucht werden (VO. vom 15. December 1865 S. 682). Ab- 
änderungen von St. bedürfen ministerieller Genehmigung (MVO. vom 
13. März 1894 in der Zeitschr. f. V. XV S. 324). 
Städteordnungen, Städteverfassung. Die Verfassung der Städte regelt 
sich entweder nach der revidirten Städteordnung vom 24. April 1873 
S. 295 oder nach der Städteordnung für mittlere und kleine Städte vom 
24. April 1873 S. 321. Beschlüsse auf Abänderung der St. bedürfen 
der Genehmigung des Ministeriums des Innern (RöSt. 8 1, kl. St. 
Art. I). Die Städte, welche die RSt O. angenommen haben, sind: 
Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zittau, Löbau, Bernstadt, Bautzen, Bischofs- 
werda, Kamenz, Pulsnitz, Radeberg, Pirna, Königstein, Neustadt, Sebnitz, 
Schandau, Dippoldiswalde, Freiberg, Sayda, Meißen, Lommatzsch, Nossen, 
Großenhain, Riesa, Borna, Groitzsch, Pegau, Markranstädt, Grimma, 
Wurzen, Colditz, Oschatz, Döbeln, Leisnig, Waldheim, Roßwein, Hainichen, 
Nochlitz, Burgstädt, Penig, Mittweida, Stollberg, Limbach, Zschopau, 
Oederan, Frankenberg, Marienberg, Annaberg, Buchholz, Ehrenfrieders- 
dorf, Geyer, Thum, Schwarzenberg, Aue, Eibenstock, Neustädtel, Schnee- 
berg, Zwickau, Crimmitschau, Werdau, Kirchberg, Plauen, Reichenbach, 
Auerbach, Falkenstein, Lengenfeld, Treuen, Oelsnitz, Adorf, Markneukirchen, 
Glauchau, Waldenburg, Lichtenstein, Hohenstein, Meerane und Lösnitz 
(Bek. vom 22. September 1874 S. 325 und dazu Bek. vom 15. Januar 
1878 S. 6 Elterlein, vom 30. December 1874 S. 550 Stolpen, vom 
15. November 1879 S. 32 Dahlen, vom 26. November 1879 S. 406 
Hohenstein, vom 31. December 1882 im Ges.= und VO Bl. von 1883 
S. 2 Limbach, vom 22. April 1887 S. 69 Kirchberg, vom 22. October 
1890 Aue, vom 26. Februar 1894 S. 86 Burgstädt, vom 10. December
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.