Full text: Volkslieder aus dem Erzgebirge

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sprache, nur hie und da klingt die mundartliche Rede- 
weise an. 
Dagegen herrscht in der zweiten Abtheilung, bei 
den Schnaderhüpfeln und Tanzliedchen, der Dialekt-) 
vor. Auch diese Liedchen sind durchaus für den Ge- 
sang bestimmt (mit Ausnahme der im Anhang ge- 
gebenen Heirathsorakel), doch so, daß nicht, wie es 
bei den selbstständigen Liedern die Regel ist, jedes 
seine eigene Melodie hat, sondern sie schließen sich 
alle an einige im Versmaß typische Formen an. Die 
Schnaderhüpfeln oder Tschumperliedeln (das erzge- 
birgische Volk kennt nur diesen letzteren Ausdruck) 
sind am meisten dem Aussterben nahe. 
Die Kinderlieder und Kinderspiele bilden die 
dritte Abtheilung. Sie haften im Gegensatz zu jenen 
noch am festesten im Volksbewußtsein; dies hat seinen 
Grund wohl darin, daß diese einfachen naiven Töne 
für die Kinderwelt bis jetzt vollständig unentbehrlich 
sind. Demgemäß ist diese Gattung auch noch sehr 
im Fluß begriffen; was vor dreißig und vierzig 
Jahren im Gebrauch war, ist den Kindern von heute 
zum Theil ganz fremd, Neubildungen trifft man auf 
Schritt und Tritt; doch sind daneben auch Sachen 
*) Vgl. S. XVII.
	        
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