— 10 —
Schiff sein, der dies und das besser versteht, als der Kapitän;
im Augenblick der Gefahr muß er Order parieren wie jeder
andere; denn wenn er Reden halten will, ehe er die Segel
festmacht, dann verpaßt er den rechten Augenblick, und das
genügt, um das Schiff untergehen zu lassen. — Was Sturm
und Wellen für das Schiff sind, das ist der Feind für das
Land und Volk. Darum muß das Volk geübt sein, wenn
der Feind kommt, ohne Zaudern und Besinnen dem Befehl
des Landesherrn zu folgen; und um das zu lernen, müssen
alle Leute, die kräftig genug sind, zwei oder drei Jahre lang
Soldaten sein. Die Soldaten und alle Leute, die als Sol-
daten das Gehorchen gelernt haben, zusammengenommen, nennt
man die Armee, das ist so viel wie „die bewaffnete Macht“.
Die Ratgeber des Landesherrn.
Je größer das Land ist, das ein König regiert, desto
weniger kann der Landesherr alles selber sehn, was in dem
Lande vorgeht; je mehr Untertanen der König hat — und jeder
König hat jetzt Millionen von Untertanen — desto weniger
kann er jeden einzelnen kennen und wissen, wie es ihm geht.
Und je mehr Dinge die Menschen erfinden, um sich ihr Leben
angenehmer und bequemer zu machen, je mehr Eisenbahnen
und Telegraphen und Maschinen aller Art, Dampfmaschinen
und elektrische, gemacht und gebraucht werden, desto weniger
kann ein Mann, wenn er auch noch so klug und lerneifrig ist,
mit allen diesen Dingen Bescheid wissen und bei allen diesen
Dingen wissen, worauf man dabei achten muß, damit sie
nicht mehr Schaden anrichten, als sie Nutzen bringen. Darum
muß der König eines großen Landes viele Leute um sich haben,