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müssen wir im Gegenteil sagen: „Die Dänen sollen gezwungen
werden, das Londoner Protokoll zu halten und das unerlaubte
Gesetz wieder abzuschaffen; und wenn sie auf gute Worte nicht
hören, so wollen wir, die Österreicher und die Preußen, Sol-
daten hinschicken und sie zwingen, den Befehlen der Großmächte
zu gehorchen.“ Dagegen können die Großmächte nichts sagen,
wenn doch nur ihr eigener Wille geschieht.“
Damit war König Wilhelm sehr zufrieden, weil es so doch
auch recht zuging und Preußen doch auch das halten mußte,
was es 1852 unterschrieben hatte. Aber das Abgeordneten-
haus wollte wieder besser regieren können, schalt auf den
Minister und prophezeite: „Diese Politik kann keinen andern
Erfolg haben, als Schleswig-Holstein an Dänemark auszu-
liefern.“ Deshalb wurde auch das Geld für den Krieg nicht
bewilligt. Nun, ihr wißt jetzt alle, ob die Abgeordneten gute
Propheten gewesen sind; ob Schleswig-Holstein jetzt dänisch ist
oder deutsch.
Damals aber glaubten alle klugen Leute in Deutschland,
das Abgeordnetenhaus hätte Recht und Bismarck hätte Unrecht;
und alle baten den König Wilhelm, doch diesen schlimmen
Minister zu entlassen, der nicht nur Preußen sondern ganz
Deutschland zu Grunde richten würde. Aber König Wilhelm
wußte besser, was sein Minister und dessen Rat wert war;
er ließ sich nicht hineinreden in das, was er für richtig
erkannt hatte.
So forderten nun Österreich und Preußen gemeinsam
den neuen König Christian IX. von Dänemark auf, das Eider-
dänengesetz zurückzunehmen; und weil er das nicht wollte, so
rückten österreichische und preußische Truppen in Schleswig-
Holstein ein. Die Österreicher siegten bei Overselk und Översee;
die Preußen erstürmten die Schanzen von Düppel, gingen in
Booten auf die Insel Alsen hinüber und besetzten auch ganz
Jütland. Da baten die Dänen um Frieden; und nun mußten
Otto, Fürst Bismarcks Lebenswerk. 4