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ist kein Bund mehr, wenn alle Länder ihre Soldaten gegen
ein Land aufstellen wollen. Der deutsche Bund ist zerrissen;
wer mit Preußen einen neuen Bund machen will, der soll es
sagen. Aber in den neuen Bund wird Österreich nicht auf-
genommen, und die Länder, die aufgenommen werden, müssen
ihre Soldaten unter preußischen Befehl stellen.“ Das wollten
nun Bayern, Sachsen und Hannover nicht, und die Öster-
reicher litten es natürlich erst recht nicht und so war denn
Krieg. —
Aber nun zeigte sich, was die Heeresreform genützt hatte.
Alle Welt hatte gedacht, Preußen würde ganz und gar be-
siegt werden; und der Kaiser von Frankreich hatte sich schon
gefreut, daß er dann Preußen helfen würde, damit man es
nicht ganz zerstückelte; und er rechnete darauf, dann als Lohn
für seine Hilfe das linke Rheinufer zu bekommen. Aber es
kam ganz anders. Die preußischen Truppen, von ihrem Könige
selber geführt, warfen die österreichische Macht in kurzer Zeit
vollständig nieder, und die anderen deutschen Staaten kamen
gar nicht dazu, sich ernstlich zu wehren; so rasch waren die
Preußen da. Schon am 3. Juli 1866 wurde der österreichische
General Benedek in der großen Schlacht bei Königgrätz, in
der eine halbe Million Soldaten gegen einander kämpfte,
vollständig besiegt. König Wilhelm kommandierte selber die
Preußen, und der Minister von Bismarck, den er schon ein
Jahr vorher wegen seiner Verdienste um Schleswig-Holstein
zum Grafen gemacht hatte, war hier wie immer bei seinem
Könige. Und das erste, was Bismarck sagte, als die Schlacht
entschieden war und alle Preußen noch wütend auf die Öster-
reicher loshieben, war: „Jetzt ist die deutsche Frage entschieden;
aus Deutschland ist Österreich nun hinaus; jetzt gilt es, wieder
mit Österreich gut Freund zu werden.“ Und das ist ihm
schließlich, wenn auch erst dreizehn Jahre später, wirklich ge-
lungen; seit 1879 sind Osterreich und Deutschland fest mit-