Full text: Das Friedensangebot der Mittelmächte.

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digen und auch an ihrem Teil daran mithelfen werden, weiteres Elend und 
vermeidbare Opfer an Menschenleben zu verhüten. 
Indem ich wegen der Einzelheiten der geplanten Kriegsmaßnahmen zur 
See auf die anliegende Denkschrift Bezug nehmen darf, darf ich gleichzeitig 
der Erwartung Ausdruck geben, daß die amerikanische Regierung amerika- 
nische Schiffe vor dem Einlaufen in die in der Anlage beschriebenen Sperr- 
gebiete und ihre Staatsangehörigen davor warnen wird, den mit Häfen der 
Sperrgebiete verkehrenden Schiffe, Passagiere oder Waren anzuvertrauen. 
Ich benutze diesen Anlaß, um Euerer Exzellenz den Ausdruck meiner 
ausgezeichneten Hochachtung zu erneuern. 
Zimmermann, 
Staatssekretär des Aeußeren. 
Die Note wurde auch den anderen neutralen Staaten über- 
mittelt. 
Den Noten ist je eine Denkschrift beigegeben, in welcher die 
deutschen Sperrgebiete um Großbritannien, Frankreich und Italien 
sowie im östlichen Mittelmeer bezeichnet sind und für diese Sperr- 
gebiete die Bekämpfung „jedes Seeverkehrs ohne weiteres mit 
allen Waffen“ vom 1. Februar 1917 ab angekündigt ist. 
19. Zur Begründung dieser Note und Maßnahme äußerte sich 
der deutsche Reichskanzler in der Sitzung des Hauptausschusses 
des Reichstags am 31. Januar 1917 wie folgt: 
„Am 12. Dezember habe ich dem Reichstage die Erwägungen darge- 
legt, die zu unserem Friedensangebot geführt hatten. Die Antwort unserer 
Gegner hat klipp und klar dahin gelautet, daß sie Verhandlungen mit uns 
über den Frieden ablehnen, daß sie nur von einem Frieden etwas wissen 
wollen, den sie diktieren. Damit ist vor aller Welt die Schuldfrage wegen 
der Fortsetzung des Krieges entschieden. Die Schuld fällt allein auf unsere 
Gegner. Ebenso fest steht unsere Aufgabe. Ueber die Bedingungen des 
Feindes können wir nicht diskutieren, nur von einem aufs Haupt geschlagenen 
Volke können sie angenommen werden. Kämpfen also heißt es. 
Die Botschaft des Präsidenten Wilson an den Kongreß zeigte den 
ernsten Wunsch, den Weltfrieden wieder herbeizuführen. Viele der von 
ihm aufgestellten Maximen begegnen sich mit unseren Zielen: Freiheit der 
Meere, Beseitigung der balance of power, das immer zu neuen Verwick- 
lungen führen muß, Gleichberechtigung der Nationen, offene Tür. Was aber 
sind die Friedensbedingungen der Entente? Deutschlands Wehrkraft soll 
vernichtet werden, Elsaß-Lothringen und unsere Ostmarken sollen wir ver- 
lieren, die Donaumonarchie soll aufgelöst, Bulgarien abermals um seine
	        
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