Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

— 74 — 
Auch von der Möglichkeit eines Krieges und einer mo— 
mentanen Besetzung Hannovers und Kurhessens soll die Rede 
gewesen sein. 
Käme das Jahr 1859 wieder, so würde Preußen sicher 
nicht mehr neutral bleiben. Endlich stellte Bismarck '') 
Oesterreich buchstäblich vor die Alternative, sich entweder aus 
Deutschland zurückzuziehen und den Schwerpunkt seiner Mo- 
narchie nach Ofen zu verlegen, oder Preußen bei Gelegenheit 
des ersten entstehenden europäischen Konfliktes in den Reihen 
seiner Gegner zu finden. “) 
Berlin, Mitte Februar 1863. 
Unterredung mit dem Vize-Präsidenten des 
Abgeordnetenhauses Behrend, betreffend 
die polnische Frage.“ 
Bismarck äußerte sich auf einem Hofballe zu Behrend 
über die unverständige Opposition, die ihm die Kammer in 
der polnischen Frage bereite: „Es gibt zwei Wege, die polnische 
Frage zu behandeln; entweder den Aufstand sofort in gemein- 
*) Nach dem vom Grafen Karolyi einen Monat nach dem 
Erlaß des Bismarckschen Rundschreibens an den Grafen Rechberg 
adressierten Bericht (18. Februar 1863). 
**) Nach dem „Journal des Debats“ vom 10. Dezember 
1862 hätte Bismarck am 6. Dezember 1862 eine lebhafte Unter- 
redung mit dem bayerischen Gesandten Grafen von Montgelas 
über die Haltung Bayerns gegenüber dem preußisch-österreichi- 
schen Handelsvertrag gehabt. 
*“*“) Nach einem von Behrend nicht dementierten Bericht in 
der „Köln. Zeitung“ vom 22. Februar 1863. Auch Bernhardi 
erwähnt in seinen Tagebüchern Bd. V S. 33 obige Unterredung. 
Danach äußerte Behrend, man dürfe jedenfalls nicht gute Dienste 
leisten, ohne dadurch entsprechende Vorteile zu gewinnen. — „Nein! 
Versteht sich!“ — Dann deutete Behrend an, eventl. könne Kon- 
grehpolen an uns kommen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.