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trag. betr. die Besteuerung des Zeitgeschäftes an der Börse,
die Unterstützung der deutschen Finanzgeschäfte in der Türkei-
durch die deutsche Diplomatie, die rumänische Eisenbahnan-
gelegenheit, die Haltung Bleichröders dabei, die Engagierung
der österreichischen Regierung mit Baron Hirsch, die Neuralgie
des Kanzlers.“)
Berlin, 28. Januar 1883.
Unterredung mit Moritz Busch. Betreffend die Unter-
stützung desselben bei einem Aufsatz für Harpers Monthly
über Bismarck, eine Photographierung des letzteren mit dem
Barte, seine Verhaßtheit in den Parlamenten, das fran-
zösische Ministerium Duclêre, Gortschakows Fehler, Speku-
lationen der auswärtigen Minister, die Verleumdungen Diest-
*) Moritz Busch, Tagebuchblätter, Bd. III, S. 134—137.
Nach einer Veröffentlichung in der „Neuen Freien Presse"“ klagte
Bismarck dem Dr. v. Hönigsberger, der ihm in Gastein in den
sechziger Jahren behandelte, bei Gelegenheit einer Konsultation
über seine Nervosität. Er empfinde manchmal das lebhafte Be-
dürfnis. seine physische Kraft und innere Erregung an dem
ersten besten Gegenstande auszulassen; er habe oft schwere Mühe,
um seinen königlichen Herrn für seine Politik zu gewinnen, müsse
öfters auf Umwegen sich durch allerhand Adjutanten und Schranzen
durchquälen, und wenn er endlich am Ziel zu sein glaube, dann
durchkreuze irgendeine familiäre Unterredung alle Pläne, und
die Sache sei dann einfach umgekrämpelt. „In folchen Augen-
blicken möchte ich in meiner Nervosität irgendeinen harten Gegen-
stand mit der Hand zerbrechen.“ Dabei erfaßte er unwillkürlich
wie um ein Beispiel zu statuieren, in der lebhaften Erinnerung
an alle diese Kämpfe und an seinen unterdrückten Groll die
Ecke der dünnen, vielleicht auch etwas morschen Tischplatte, auf
der seine kräftige Hand geruht hatte, heftiger an, als ihr zu-
träglich war; sie gab dem Drucke nach und brach entzwei. Unter
seinen lebhaften Entschuldigungsäußerungen nahm hierauf die
Konsultation einen gemütlich-heiteren Verlauf. „Braunschweigische
Landeszeitung“. Nr. 243 vom 25. Juli 1901.