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Friedrichsruh, 22. November 1886.
Unterredung mit Mitgliedern des Hamburger
Bichclistenklubs ũber seinen Gesundheitszufstand.“
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Bismarck empfing die Sportsleute in liebenswürdigster
Weise. Derselbe sprach sich über seinen Gesundheitszustand
günstig aus. „Es plagt mich nur dann und wann ein wenig
Gesichtsschmerz, der aber gegen früher bedeutend abgenommen
hat. Zwischen den Aerzten und Zahnärzten hat sich eine
Kontraverse über meine Zähne entsponnen. Während erstere
die Gesichtsschmerzen auf die Zähne zurückführen, erklären
die Dentisten meine Zähne für durchaus gesund. Ihr Be-
such, meine Herren, war mir sehr angenehm, ich möchte
aber nicht, daß man daraus den Schluß zieht, ich sei für
jedermann zu sprechen; von den Aerzten ist mir im Gegenteil
tunlichste Ruhe anempfohlen worden.“
Berlin, 14. Januar 1887.
Unterredung mit dem Minister v. Mittnacht, be-
treffend die Haltung des Papstes in der Frage
des Septennats, die französische Kriegsgefahr.-
Das Gespräch drehte sich zuerst um die Frage, welche
Haltung Bismarck dem Reichstag gegenüber einzunehmen ge-
„Auch ich bin, wenn es notwendig wird, gern noch einmal
dabei.“ Bismarck: „Haben Sie schon Kriege mitgemacht? Sie
haben wohl bei den Schützen, bei den Schwarzen gestanden?"“
„In Plauen, bei dem 105. Regiment, Durchlaucht.“ Brausende
Hochs setzten in diesem Moment beim Abgang des Zuges der
Unterhaltung ein Ziel. Vgl. auch mein Werk: Die Ansprachen
des Fürsten Bismarck, Bd. I, S. 122.
*) Nach der „Post“ vom 26. November 1886.
*.) In seinen Erinnerungen an Biesmarck, Neue Folge,
Seite 50.