Full text: Rechtslexikon. 1. Band: A-K (1)

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II 115 ff; Ebner PrJagdr 84ff; Bauer 
Die Jagdges Preußens, 4. Aufl 09, 69 ff, 
489. Unklar: Dalcke-Delius Pr 
Jagdr, 5. Aufl, 38. In Ansehung der Form 
der Jagdpachtverträge ist zwischen Ein- 
zel-(Eigen-)Jagd und gemeinschaftlichen 
(Feldmarks-) Jagdbezirken zu unterschei- 
den. Die prJagdO vom 15. Juli 1907 ent- 
hält über die Form der Verpachtung von 
Einzeljagdbezirken keine Vorschriften. 
Sieht man als Gegenstand der Jagdver- 
pachtung das Grundstück an, so muB 
B 581 Abs 2, 566 Anwendung finden. Für 
Hannover gilt nur die zwingende Vor- 
schrift des $ 7 u. $ 2 letzter Abs hannov 
JagdO vom 11. März 1859, so daß Ein- 
zeljagdbezirke mündlich und auf Tage, 
Monate usw verpachtet werden dürfen. 
Für gemeinschaftliche Jagdbezirke gel- 
ten: prJagdO 20 ff, 22ff, vgl Kammerger 
6. Aug 1908, Recht 08 885. Hohenzollern: 
88 7—9 JagdO vom 10. März 1902, Han- 
nover: hannovJagdO 6—9. — Über den 
Inhalt der Jagdverträge entscheiden, so- 
weit die zitJagdges keine zwingenden, die 
Nichtigkeit entgegenstehender Vertrags- 
bestimmungen, B 134, 309, nach sich zie- 
henden Vorschriften enthalten, die Ver- 
abredungen der Parteien und B 535 ff, ebd 
581 Abs 2. Gegenstand der Jagdverpach- 
tung ist in der Regel der ganze ungeteilte 
Jagdbezirk, soweit nicht die Jagdgesetze 
zwingende Vorschriften über die Teilung 
sowie über die Anzahl und Größe der 
Teiljagdbezirke enthalten (s. Einzeljagd- 
bezirk), prJagdO 7 Abs 2, hannov JagdO 2 
letzter Abs, 7. Unzulässig ist die sog Ab- 
schußverpachtung, d. h. die Verpachtung 
der Jagd nach Wildgattungen (dem A. die 
Hühner-, dem B. die Hasen- oder Reh- 
bocksjagd) oder nach einzelnen Wild- 
stücken (dem A. 2 Rehböcke, dem B. 
1 Birkhahn oder 1 Schnepfe usw), Stel- 
ling a. a. O. 167, KG Berlin Johow 29 
C 79. — Der Anspruch des Jagdpächters 
auf Jagdausübung ist als ein Vermögens- 
recht der Pfändung unterworfen, sofern 
nur die nach prJagdO 22 Nr 3 und han- 
nov JagdO 6 Abs 3, 2 letzter Abs vorge- 
schriebene Genehmigung des Verpächters 
bzw der Aufsichtsbehörde dem Gericht 
nachgewiesen ist, B 549, 596, Z 857, 
Arch für BürgerlR 26 7, Zeitschr für Zi- 
vilproz 31 111, 112 (Landger Halle bezüg! 
Pfändung des Mietsrechts); Eccius 
PrPrivatr 2 230. Dagegen: Cassel, Recht 
09 Nr 1574. — Der Tod des Pächters 
  
Jagdpacht. 
regelt sich nach B 569, 596 Abs 2, 595, 
soweit nicht die Jagdgesetze besondere 
Vorschriften enthalten, z. B. hannov 
JagdO 6. Der Tod des Verpächters hat 
auf den Jagdpachtvertrag keinen Einfluß. 
Konkurs des Verpächters oder Jagdpäch- 
ters: K 1, 17—21. Bei Mitpächtern kommt 
zugleich die Auflösung des inneren Ge- 
sellschaftsverhältnisses in Betracht, falls 
nicht Fortsetzung desselben vereinbart 
wird, K 16, 19, 21, 51; B 728ff, 736; 
Zeitschr für Jagdr 08 361; Stelling 
a. a. ©. 174, 175. — Gesetzliche Haftung 
des Jagdpächters für Wildschaden mit sei- 
nem Regreßrecht: 88 4, 5 hannovWild- 
schadGes vom 21. Juli 1848; hannov 
JagdO 23; vgl prJagdO 52 Abs 2. — 
Der Jagdpächter muß bei Streitigkeiten 
stets vor den ordentlichen Gerichten kla- 
gen und verklagt werden, weil seine 
Rechte und Pflichten nicht öffentlich- 
rechtlicher, sondern rein privatrechtlicher 
Natur sind, d. h. auf dem zivilrechtlichen 
Grunde (Titel) des Jagdpachtvertrages 
beruhen. Er ist also niemals Beteiligter 
nach $ 105 ZuständGes vom 1. Aug 1883. 
Ausnahme: bei Streitigkeiten zwischen 
ihm und dem Jagdvorsteher über die 
Nichtigkeit der Jagdpachtverträge, pr 
JagdO 24 Abs 2. Dazu: KG vom 6. Aug 
1908 Recht 885; RG vom 26. Jan 1909 
JW 38 174 Nr 27; RGSt 42 58. Über das 
Recht des Jagdgenossen bei Nichtigkeit 
des Jagdpachtvertrages: Zeitschr für 
Jagdr 2 362—368. RG 26. Jan 1909, 
JW 38 174 Nr 27. Der Jagdpachtvertrag 
bedarf nicht der Genehmigung der Auf- 
sichtsbehörde; vgl jedoch hannovJagdO 
8 Abs 3 u. 11; prJagdO 20 ff; er ist jedoch 
als ein Vertrag über Grundstücke nach 
Tarifstelle 48a StempelsteuerGes vom 
31. Juli 1895 zu verstempeln, Verf Finanz- 
min vom 9. Mai 1897, Zentralbl 189, Pr 
VerwBl 18 356, Zeitschr für Jagdr 2 
293. — Über Weiter(After-)verpachtung 
s. d. und RGSt 42 58. — Jagdpächter 
kann jeder — ohne Unterschied des 
Geschlechts — sein, welcher Geschäfts- 
fähigkeit, B 104ff, besitzt. Über Aus- 
länder (s. d.) vgl prJagdO 22. Unfähig 
nach hannovJagdr sind diejenigen, denen 
ein Jagdschein nicht erteilt werden darf; 
sie dürfen auch bei öffentlichen Jagdver- 
steigerungen nicht mitbieten. Der mit 
ihnen abgeschlossene Jagdpachtvertrag 
ist nichtig, hannovJagdO 6 Abs 2 8 16; 
8 6 JagdscheinGes vom 31. Juli 1895; B
	        
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