Full text: Fünfzig Jahre aus Preußens und Deutschlands Geschichte.

VI Vorwort. 
dem Wapoleonischen Seitabschnitt, ist der diesem Bande folgende Abschluß- 
Band gewidmet. Durch Schilderung jenes weltgeschichtlichen Ereignisses 
begeben wir uns auf den Boden der Gegenwart. Der Derlauf des uns 
aufgezwungenen Kampfes, diese unvergeßliche Seit der Erhebung unfrer 
Mation für ihre bedrohte Selbständigkeit und zur Wahrung ihrer höchsten 
Güter, ist unsren Lesern im allgemeinen wohl bekannt, allein der Mehr- 
zahl derselben liegen die Begebenheiten im Susammenhange doch nicht 
klar vor Augen. 
In sämtlichen drei Bänden ist durch Mischung von Erzählung, Cied 
und Anschauung der so anregend wirkende Wechsel von Wort und bild- 
licher Dorführung erstrebt worden; die eingestreuten, die Stimmung des 
Augenblicks treffenden Derse — in der Regel historisch denkwürdige Ge- 
dichte — regen so lebhaft die Empfindung an, wie ein Frankfurter 
Rezensent bestätigt, daß unser Werk den jugendlichen Lesern als „vater- 
ländische Hausbibel“ empfohlen werden kann. „Denn“, sagt derselbe, „was 
sie auch lesen mögen (wobei wir nur die Bibel selber ausnehmen), beiligere 
Bücher als diese, in denen die wunderbarste und herzergreifendste aller 
Seiten vor der jungen Seele aufgeht und ihr die edelsten Gefühle ein- 
impft, beiligere Bücher kann es für die deutsche Jugend nicht geben.“" — 
Wir haben geglaubt, den jugendlichen Leser im vorliegenden Bande 
etwas eingehender mit den politischen Wirren, aus welchen das Deutsche 
Reich hervorgegangen ist, bekannt machen zu sollen. Es ist durchaus 
notwendig, daß unfre Jugend auch auf diesem Gebiete sich wohl zu- 
rechtfinden lerne. Wir denken uns ja als Leser für unser Buch nicht 
den elfjährigen Knaben, sondern den vor der Konfirmation stehenden, 
dem künftigen Berufe schon entgegenreifenden Jüngling, selbst diejenigen, 
die bereits in den Kreis der Erwachsenen eingetreten sind, vorzüglich 
aber solche, welche, innerer Meigung folgend, den Soldatenstand zu ihrem 
dereinstigen Berufe erwählt haben. Diesen, aber auch den nur vorüber- 
gehend zum Waffendienst Verpflichteten, kann eine Umschau in der Ent- 
wickelung des militärischen Lebens gewiß nur von Kutzen sein, und diese 
Umschau wird durch den vorliegenden Band geboten. — Indes auch für 
andre jugendliche Leserkreise sind Ergehungen im Irrgarten der Holitik 
während des siebenten Jahrzehnts, ist die Kenntnis der Schachzüge, durch 
welche langjährige Gegner einander matt zu setzen versuchten, sehr lebrr-
	        
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