Full text: Ratgeber für deutsche Lehrer und Erzieher

Selmatfunde und Givatsfunde. 29 
machen die Pojtboten. Liber allen jteht ein oberjter Pojtmeiiter. Der be- 
fiehlt alles im Namen des Slaifer?, mas zu fun it. 
Verreiien eure Eltern, jo fchreiben fie euch, wann fie miederfommnten, 
und ihr fönnt fie am Bahnhof abholen. BVerreift ihr, fo Schreibt ihr, daß ihr 
wohlbehalten bei euren: Oheim angelommen je. Sollt ihr länger bleiben, 
fo fragt ihr erft an, ob ihr dürft. Brauchen euch eure Eitern, fo jchreiben 
fie euch, fonımt gleicht zurüd. Seht, fo Hilft euch die Poft. Braucht der 
Kaufmann neuen Staffee, Reis oder frijche Heringe, fo fchreibt er an den 
grogen Kaufmann in 2. und beftellt neue Waren. Die Rojt befördert [chnell 
und titig die Briefe und Karten. Wie undtändlid” und teuer ıwüre e3, 
müßte man jelber bejondere Boten fihiden! Die PBolt Hilft allen Menfchen. 
Dafür bezahlen wir etmas an die Bolt; wir Eleben Marken auf die Briefe. 
Bon diefen Gelde bezahlt die Tot die Boten ufw. Für wenig Geld leitet 
uns die Volt große Tienjte. Durch die Rot fördert der staifer die Wohlfahrt 
aller Menjchen. Wir brauchen die Rojt, und ohne die Roit Fünnen wir gar 
nicht mehr leben. 
Mer aber feine Briefe befommt und feine Briefe fortjchidt, dem müßt 
fie doc) nicht3? D ja, aud) der Hat vielen Vußen von ıhr. Denkt an den 
Kaufmann! Wenn er neue Waren braucht, fo fchreibt er eine Karte für fünf 
Pfennige. Müßte er befondere Leute jdjiden, jo foftete ihn das viele War. 
Die PRoft ihiet ihm die Waren in Paketen. Müpte er befondere Fuhrwerfe 
in die Stadt fhiden, jo würde ihm daS wieder viel Geld Fojten. Dieje 
großen Unfoften fchlüge er auf die Waren. Für ein Pfund Neis verlangte 
er nicht bloß 25 BE., jondern vielleicht 30 oder 40 Bf. Weil ihın aber die 
Pojt alles billig bejorgt, fann er das Pfund Reis für 25 Pf. verkaufen. 
Sp wie e3 nun beim Främer ift, fo ift e8 auch beim Tuchhändler und bei 
allen Gejchäftsleuten. Ste alle müßten ihre Waren viel teurer verkaufen, 
menn es feine Poit gäbe. Früher gab eS feine Roit, und darum fagten da- 
mal3 die Xeute: D, wenn mir dod) bald eine Poft befämen. l3 jie eine 
friegten, da waren alle, alle fehr froh. Darum fönnen wir fagen: Die Bojt 
nügt allen Menjchen, jie befördert die Wohlfahrt aller Menichen. 
Eijenbahn: Wollen twir meit verreifen, fo fahren wir mit der Gifen- 
bahn. Warum fahren wir nicht mit einem Gefhirr? Die Eifenbahn fährt 
Ihneller, und fie verlangt viel weniger Geld al3 der Fuhrmann. Warum 
fann die Eifenbahn fo billig fein? Sie lädt fehr viele Menjchen in einen Zug. 
Stüher gab es feine Eifenbahnen. Da mußte man mit Gefdhirr fahren 
oder zu Fuße gehen. Daher blieben die meijten Menfchen zu Haufe. Weite 
Reifen macdıte man gar nicht oder nur, wenn e3 ganz nötig war. Dann 
famen Poften auf. Da konnte man mit der Poftfutfche fahren. Gie war 
aud nod) fehr teuer, aber lange nicht fo teuer, mie ein Zohnfuhrmann. Gie 
nahm ja auch fchon mehrere Sahrgäjte mit. Der Poltwagen nahm auch 
etlihe Mafete mit; aber große Laften mußte man mit beiondern Lajtwwagen 
fortichaffen laffen. Das machte alles fo teuer. Darum maren alle Leute 
jehr froh, al3 man Eifenbahnen baute. Da befam man die Kohlen, das Ge- 
treide, die Gewürze, Reis, Kaffee, Tee, Heringe viel billiger herzugefchafft aus 
weiter ‘zerne. Braucht jegt unfer Krämer eine Tonne Heringe, emen Sad 
Reis, einen Sad Kaffee, fo fchreibt er feinem großen Kaufmann in 2. für 
fünf Pfennige eine Roftfarte und bejtellt darauf alles, was er haben 
ill. Die Bojt befördert die Karte fchnell und richtig an den Kaufmann. 
Der padt alles hübjch ein md läßt e3 auf den Bahnhof in 2. Schaffen. Nun
	        
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