Full text: Ratgeber für deutsche Lehrer und Erzieher

32 Sehrproben. 
geftedt merdet, dürfen fie nicht in die Echufe fommen. Um eure Ge- 
jundheit zu erhalten, hat der Stönig das geboten. Go forgt er für eure ®e- 
jundbeit, für euer Mohl. 
Nun merden aber dod) viele Leute frank. Daher hat der Stönig befohlen: 
63 joll eine Schule gebaut werden, worin man Srzte ausbildet, welche die 
Stranfheiten richtig zu Heilen verjtehen. An Diefe Schufe beruft nun der 
König tüchtige Arzte al3 Lehrer. Dann bewilligt er viel Geld, damit man 
Bilder anfchaffen fanr, worauf alle Krankheiten gemalt find. Weiter läht er 
genaue Nachbildungen Faufen, 3. ®. von gebrochenen Armen und Beinen, 
vom Franken Magen, von der franfen Lunge ufw. Die jungen Ürzte müfjen doch 
das alle3 genau fennenlernen. Vieles andre nocd braudit dieje Schule für 
Ärzte, jo 3. B. ein Kranfenhaus, damit die fernenden Ärzte immer Kranke 
jehen, und damit fie aufpafjen, wie die ausgelernten Ärzte fie heilen. Zulebt 
prüfen die Vehrärzte die lernenden Ärzte, ob fie jhon ganz allein Stranfe 
heilen fünnen. Wer das fann, wird Arzt oder Doktor. Der König läßt dieje 
TFrüfungen überwachen; dem e3 follen nur tüdjtige Männer Nrzte werden. 
Se mehr die Ärzte Ternen, deito beifer fönnen fie die Kranfen Heilen. Co 
jorgt der Stönig und der Staat für unfre Gefundheit und unfer Wopl. 
Dazu brauden die Ärzte aber auch Arzneien. Die holen wir aus der 
Apotheke. Darum hat der König gefagt: Ar jeder Stadt muß e3 eine Upo- 
thefe geben; ijt Die Stadt groß, jo find zmei oder mehr Apotheten zu errichten. 
Die Apotheken müfien gute Arzneien vorrätig halten. Sie müfjen die Arzneien 
jo ausgeben, mie e3 der Arzt vorschreibt. Sie miüllen Tag und Nacht auf- 
haben, da manche Stranfe auch in der Nacht Arzueten brauchen. Das alles 
hat der König megen unferer Gejundheit anbefohlen. Bir follen ftet3 einen 
Arzt und Arzneien haben. So forgt er für unjre Gejundheit und Wohlfahrt. 
Um euretmillen find die Krzte und Wpothefen da. Diele Menjchen müßten 
zeitig fterben, wenn e3 feine Ärzte und Apotheken gäbe. Wie fchlinum märe 
ed, wenn die Ärzte und Apotheker fagten: wir arbeiten in der Nacht und 
Sonntags nicht! Wie fchlimm wäre e8 auch, wenn die Arzte nichts Drdent- 
fiche3 gelernt Hätten! Dder wenn die Apotheken e3 nicht genaunähmen umd 
von einer jtarfen Arznei recht viel hineinfchüitteten. Da würde die Arznei 
nicht heilen, fondern vergiften und töten. Darum hat der König befohlen: 
Menn ein Arzt oder ein Apotheker e8 nicht genaunimmt, jo darf er nicht 
mehr Arzt oder Apothefer fein. Das Gebot Hat er unjertwegen und um 
eurer Gefundheit wilten erlaffen. Shr follt nicht an eurer Gefundheit ge- 
Ihädigt werden, wenn ihr einmal Frank feid. | nu 
Der Menfch foll aber gar nicht erft franf werden. Das ill der Stönig 
au. Er mwill uns auch helfen, daß twir gar nicht erft erfranfen. Kamı er 
uns denn helfen? Er fennt mid und euch ja gar nicht! Sreilih fennt er 
und nicht; dennoch aber Hilft er mir, daß ich nicht Teicht Frank merbe. Go 
hat er befohlen: Wenn ein Brunnen fjchlechtes Waffer hat, jo darf man aus 
ihm fein Trinfwaffer nehmen. Zrinft man fchlechtes Waffer, jo tird 
man frank, manchmal ganz gefährlid) Franf, und viele jind don an einer 
Ihlimmen Sranfheit geitorben, meil fie fchlehte3 Wafler getrunfen Hatten. 
Schlechtes, verdorbenes Waffer fchmedt nicht immer fhledt. 3 Fan jehr 
anjtedend fein, ohne daß man das Geringfte merft. Darıım mird das Waffer 
von Ärzten unterfucht. Sit der Brunnen ganz verfeucht, wird er zugefchüttet. 
Nun gibt e&8 auch nachläffige und gemifjenlojje Menfchen. Böfe Menjchen 
Ichütten abfichtlic) etwas Schlechtes in einen Brunnen. Da hat der König
	        
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