Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1810. (5)

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(Den privilegirten Gerichtsstand des Grafen von 
Rieneck betreffend.) 
Seine Majestät der König haben dem Gra- 
sen Franz Ant. Voet von Rieneck zu Bam- 
berg, bis zum Erfolg einer endlichen Entschlies- 
sung in Bezug auf sein von ihm vorgeschla- 
genes Majorat, den Genuß des privilegirten 
Gerichesstandes, unterm 72. dieses, aller- 
gnddigst zu bewilligen geruhet. 
München den 35. April 18ro. 
Allerhdchste 
Jufriedenbeits-Bezeugungen 
und Belohnungen. 
Am 7. Mai wurden die Verdienste des 
Brückenbaumeisters = Praktikanten zu Kuf- 
stein, Johann Prändl, welcher während 
der mehrmaligen Cernirung dieser Festung im 
vorigen Jahre zur Vertheidigung derselben 
wesentlich mitwirkte, sich bei den Ausfällen 
der Besazung an die Spize der Dioniers 
stellte, um die feindlichen Werke zu zersté- 
ren, sich bei jeder Gelegenheit mit seltenen 
Muthe, Einsicht und rastlosen Eifer betrug, 
und dessen rein patriotisches Bestreben mit 
jeder Gefahr wuchs, durch Verleihung der 
goldenen Civil-Verdienstmedaille und unter 
Eröffnung der allerhöchsten Zufriedenheit al- 
lergnädigst belohnt. 
Am 8. Mai wurde dem bojährigen, durch 
reinen Yatriotismus und treue Anhöänglich- 
keit rühmlichst ausgezeichneten Orts-Bader 
zu Alren-Eglofsheim im Landgerichte Stadt= 
amhof, Peter Gantner, welcher an den 
heißen Tagen der Schlacht und Gefechte bei 
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Eckmühl den Verwundeten die menschen- 
freundlichste Hilse mit ununcerbrochenem Ei- 
fer in solchem Maße geleistet hat, daß er sich 
in seinen rastlosen Bemühungen durch keine 
Lebensgefahr, durch keine persönlichen Miß- 
handlungen, selbst nicht durch gänzliche Plün- 
derung seines Hauses noch durch die neue 
Feuersgefahr von dem schönen Beruse, Men- 
schenleben zu retten, abhalten ließ — die 
geldene Civil-Verdienstmedaille allergnddigst 
verliehen. 
Sie wurde diesem braven Bürger durch 
das königliche General-Kommissartat des Re- 
gen-Kreises auf eine feierliche Art übergeben, 
und bei dieser Gelegenheit wurden zugleich 
die treuen Unterthanen zu Alten-Eglofsheim, 
welche in der erwähnten traurigen Epoche mit 
Ergebung und treuer Anhänglichkelt Vieles 
gelitten haben, der allergnädigsten Rücksicht 
und Huld und Gnade versichert. 
  
Beförderungen. 
Da der königliche Kämerer, wirkliche ge- 
heime Rath und General-Lieutenant Graf 
von Eckart bereits unterm 24. September 
1700 von dem höchstseligen Churfürsten Karl 
Theodor mit der Grafenwürde für ihn und 
seine eheliche Nachkommenschaft (und zwar 
mit dem Privilegio non usus) begnadet wor- 
den ist, so wird solches auf dessen unterthaͤ- 
nigste Bitte hiedurch im allgemeinen Regie- 
rungsblatt zur öffentlichen Kenntniß gebracht. 
Seine Majestät der König haben nach- 
folgende Beförderungen und Versezungen zu 
treffen geruht: 
 
	        
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