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Bekanntmachungen.
(Die Landes-Einwohner Baireuths betressend.)
Wir Maxitmiltan Joseph,
von Gottes Gnaden König von Baiern.
Wir vernehmen mie landesodterlichem
Wohlgefallen, daß die Einwohner der Pro-
vinz Baireuth, selbst vor der Epoche ihrer
Vereinigung mit Unsern übrigen Staaten,
bei mehreren Gelegenheiten, wo Wir verun-
gluͤckte Unterthanen ihren Mitbürgern zur Un-
terstäzung empfahlen, an solchen Kollekten
einen mildthätigen Antheil genommen haben,
und daß sie durch ihre eigene bedrängte Lage
sich nicht abhalten liessen, namentlich für die
durch Brand beschädigten Einwohner von
Stadtamhof und Regensburg bedeutende Bei-
traͤge zu leisten.
Solche Beweise thätiger Menschenliebe
müssen den guren Baireuthern das Vertrauen
und die Liebe ihrer neuen Mubürger im Voraus
versichern, und das Band fester knüpfen,
welches sie, als Baiern, mit dem Mutter-
lande verbindet.
Wir haben Unserer dortigen Hofkommission
aufgetragen, ihnen hierüber Unsere Zufrieden=
heit zu bezeigen, und ste in Unserem Namen
derselben Gesinnungen vaterlichen Wohlwol-
lens zu versichern, mit welchen Wir alle Vol-
ker Unseres Reiches gemeinschafelich umfassen.
München den 23. Juli 1810.
Mar Josephe.
Graf von Monegelas.
AuxF kdniglichen allerhöchsten Befehl
der General-Sekret##
Baumuller.
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Aufruf
zur Unterstüzung der durch Brand verunglückten
Einwohner des Marktes Hals betresfend.
Am 2. des Monars Mai laufenden Jahrs!
entstand in dem der Stadt Passau benach-
barten Markte Hals plözlich Feuer, welches
bei einem starken Winde so schnell um sich
griff, daß derselbe in wenigen Stunden größ-
tentheils ein Raub der Flammen wurde.
Dieses Unglück ist für die hiedurch betrof-
fenen Einwohner um so härter, als eben die-
ser Markt vor 3a Jahren ganz abgebraunt ist.
Der demselben dermal zugegangene Scha-
den sowohl an Gebduden, als Fahrnissen be-
läuft sich nach der landgerichtlichen Erhebung
auf los, 107 fl. — kr.
Die Verunglückten sind um so bedauerns-
und Hilfe würdiger, als dieselben durch die
Drangsalen des lezt geendeten Kriegs, beson-
ders bei dessen Anfange wegen der Nähe
der Festung Oberhaus, ausserordentlich zu lei-
den harten.
Seine königliche Majestät, von dem Elende
dieser Markts-Einwohner tief gerührt, haben
die Bitte um die öffemliche Ausschreibung
einer Konkurrenz an wohlthätigen Unterstü-
zungs= Beiträgen allermildest gewährt, und
hiezu das unterzeichnete Genecal-Kommissa-
riat autorisirt.
Hiedurch beweiset sich schon, welches be-
sondere Vertrauen Seine koͤnigliche Majestaͤt
in die Mirleidensvolle Theilnahme und wohl-
thätigen Gesinnungen der Unterthanen Ihres
Reichs für deren verunglackte Mitbürger
sezen, und daß daher Allerhöchstdieselben an