Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1811. (6)

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welche nach rorhergegangener Auswechs- 
lung ihrer Vollmachten über folgende Punk- 
te Ubereingekommen sind: 
Art. I. 
Die neue Grenzlinic zwischen den Staa- 
ten Seiner Majestät des Königs von Bai- 
ern, und Seiner Majestät des Königs von 
Württemberg wird folgendermaßen festgesezt: 
Der Grenzzug nimmt seine Richtung 
von Süden nach Norden, und den Anfang 
am Bodensee, da, wo sich die Landgerichre 
Tettnang und Lindau scheiden. 
Zwischen diesen beiden Landgerichten zieht 
sie sich fort, das Landgericht Tettnang 
westlich für Württemberg, das Land- 
gericht Lindau mit Wasserburgöstlich 
für Baiern belassend. 
Sie folgt der Grenze des Landgerichts 
Lindan, die Herrschaft Neu-Ravensburg für 
Württemberg ausschliessend; zwischen der 
württembergischen Herrschaft Reu-Ravens- 
burg westlich, und dem baierisch bleibenden 
Landgerichte Weiler östlich, lauft die Linie 
sort, an die Grenze des Landgerichts Wan- 
gen, und durchschneidet dasselbe dergestalt, 
daß die beiden Steuer-Distrikte Wombrechto 
und Thann mit 110 Familien in Baiern 
verbleiben, das ganze übrige Landgericht aber 
an Württemberg fällt. 
Von do zieht sich die Linie wieder an die 
Grenze zwischen dem südlich liegenden Land- 
gerichte Weiler, und den närdlich liegenden 
Herrschaften Eglofs und Isuy, jenes bei 
Baiern, diese beiden bei Würkttemberg be- 
lassend. " 
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Sedann durchschneidet die Linie die Graf- 
schaft Trauchburg dergestalt, daß die Strasse, 
welche von Sibratshofen über Wangen nach 
Kempten führt, mit den auf beiden Seiten 
anstossenden Gemarkungen an Baiern fällt, 
der übrige Theil aber bei Württemberg bleibt. 
Nun folgt die Linie der Grenze zwischen 
dem baierisch bleibenden Landgerichte Kemp- 
ten, und dem dermalig königlich= württem- 
bergischen Gebiete, um dieses leztere herum 
nach der Grenze des baierisch bleibenden Land- 
gerichts Grönenbach, sodann zwischen diesem 
und dem Landgerichte Leurkirch dergestalt 
hin, daß das leztere an Wurttemberg zuge- 
theilt wird. 
An der Grenze des Landgeriches Grönen= 
bach unterhalb der Gemarkung von bautrach 
zieht sich die bönie an die Iller, und folge 
dem linken Ufer des Flußes gegen Norden 
sort, bis zu dem Punkte, wo sich derselbe 
in die Donau ergießt. Von hier zieht sich 
die Grenzlinie nach dem Thalweg der Do- 
nau hinab so fort, daß die Stadt Ulm, und 
was auf dem linken Ufer dieses Stromes ge- 
legen ist, an Württemberg fällt, alles aber, 
was rechts dem Thalwege sich befindet, bei 
Baiern verbleibr. Die Mitte der Ulmer- 
Brücke über den Hauptstrom bildet dort die 
Grenze. Da, wo die westliche Grenze des 
Landgerichts Elchingen den Strom berührt, 
verläßt die Linie die Donau, und zieht sich 
zwischen den hernach benannten Orten derge- 
stalt durch, daß die östlich liegenden mie 
ihren Gemarkungen bei Baiern bleiben, die
	        
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