Full text: Großherzoglich Sachsen Weimar-Eisenachisches Regierungs-Blatt aufs Jahr 1827. (11)

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die Größe der Feuerung und die Vollkommenheit der Anlage hinsichtlich der Ab- 
führung des Nauches Rücksicht zu nehmen. 
Form de Huerdurchsch nit té. 
§. 2. Außer der Kreisfläche kann auch jedes regelmäßige Vieleck, in- 
gleichen jedes rechtwinkliche Viereck, dessen kleinere Seiten aber wenigstens 
sieben Joll messen müssen, zur Form des Querdurchschnitts gewählt werden. 
Der gewählte Durchschnict ist jedoch für die ganze Höhe der Röhre genau 
beyzubehalten, und überall senkrecht auf die Richtungslinie der Röhre zu nehmen. 
Stärke der Schornsteinwangen und JZungen. 
6. 3. Die Wangen der Schornsteinröhren und die Zungen zwischen den- 
selben können bey gewohmichen Stuben= und Heerdfeuern mit den in den hiesi- 
gen Landen üblichen Essen-Steinen zu 4 Zoll im Quadrat Stärke und 11 bis 
12 Zoll Länge errichtet werden, wo aber, wegen anhaltender oder starker Feue- 
rung, eine bedeutende Erhihung der Röhren zu erwarten ist, — sind zu den 
Wangen 6 Zoll breite Steine zu gebrauchen und solche nach Maaßgabe der Um- 
stände, von einem bis auf zwey und einen halben Stein zu verstärken. 
Die Essen sind immer mit dem gehörigen Verbande der Steine zu 
errichten, und es muß von denselben alles Holzwerk drey Zoll entfernt bleiben. 
Auch sind demnachst die Röhren, wenn sie nicht in Mauern, sondern frey 
aufgeführt werden, mit einem tüchtigen Mantel von Strohlehmen zu umgeben, 
welches nicht allein zur größern Haltbarkeit, sondern auch zu Verhütung der 
schnellern Raucherkaltung und des daher folgenden Glanzruß-Ansahes beyträgt. 
Werden ungebrannte Essensteine hierbey angewendet: so müssen sie volltommen 
trocken und daher lange vorher gefertigt seyn. 
Schleisen und Aussatteln der Köhren. 
#. 4. Wenn die Röhren nicht lothrecht aufgeführt, sondern gezogen oder 
geschleist werden sollen: so darf dieses Schleisen nur in einer Mauer von gehé- 
riger Stärke, oder auf einem massiven Bogen, oder wenigstens auf massiven 
Wangen Statt finden. Die Richtung der geschleisten Röhre muß aber mit der 
Horizontal-Linie einen Winkel von wenigstens 45 Graden bilden, und die Ecken, 
welche au5 veränderter Richtung der Röhre entstehen, müssen innerhalb in einem 
VWBogen von mindestens 3 Fuß Halbmesser abgerundet werden. 
Das Schleifen der Röhren unter einem kleinern Winkel als 45 Grad kann 
mur in einzelnen Fällen nach eingeholter ausdrücklicher Genehmigung Großherzogli= 
cher Lande5-Direktion gestattet werden. 
Eine Aufsattelung der Nöhren auf Holzwerk darf unter keiner Bedingung 
Statt finden.
	        
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