Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Jahr 1866. (50)

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laufen weg, kehren aber, wenn sie nicht verhindert werden, nach 1—2 Ta- 
gen zurück. 
2) Verlust des Appetits für gewöhnliches Futter, dagegen Neigung, an- 
dere Dinge, wie Erde, Torf, Stroh, Holz 2c. zu verschlucken. 
3) Eigenthümliches Bellen. Der tolle Hund macht nicht mehrere von 
einander getrennte Laute oder Schläge der Stimme, sondern nur einen An- 
schlag und zieht den Ton etwas lang und in die Höhe. — Manche bellen 
viel, manche wenig; bei den ersteren wird die Stimme heiser. 
4) Beißsucht, mehr noch gegen andere Thiere, als gegen Menschen, oft selbst 
gegen leblose Gegenstände. Wenn der tolle Hund auch noch seinen Herrn 
erkennt und seinem Rufe folgt, so scheut er sich doch nicht, auch ihn zu 
beißen. 
5) Herabhängen des Unterkiefers und Offenstehen des Maules 
finden sich bald schon anfangs, bald erst später. 
6) Rasche Abmagerung, Trübheit der Augen, Struppigkeit der 
Haare, Lähmung des Kreuzes und der Hinterbeine stellen sich all- 
mählich ein und spätestens in 8— 9 Tagen erfolgt der Tod. 
VI. Biß einer giftigen Schlange (Viper). 
Man verfahre wie bei dem Biß eines tollen Hundes. 
VII. Fremde Körper in den natürlichen Oeffnungen 
des menschlichen Körpers. 
1) Im Halse. 
Man suche Erbrechen zu erregen durch Kitzeln des Schlundes mit einem 
Federbart und durch Trinken von lauwarmem Butterwasser. 
Man klopfe mit flacher Hand und kurzen, kräftigen Schlägen auf den Rücken 
zwischen den Schulterblittern. 
2) Fremde Körper in Augen, Nase, Ohren u. s. w., die man nicht leicht 
mit der Hand entfernen kann, läßt man stecken, bis der Arzt kommt.
	        
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