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Sämmtliche Gebäude sollen in Fachwerksrohbau in einfacher, jedoch solider
Weise auf massivem min. 0,25 m über Terrain reichendem Sockel nach dem
Großherzoglichen Staats-Ministerium zur Genehmigung vorzulegenden Spezial-
zeichnungen zur Ausführung gelangen und mit Schiefer auf Schalung gedeckt
werden.
Die Fundamente sind in Bruchsteinmauerwerk herzustellen und müssen,
insofern nicht ein schlechter Untergrund eine größere Tiefe bedingt, mindestens
1 m unter Terrain hinunter reichen.
Alle äußeren Ansichtsflächen sind in Cementmörtel sauber zu fugen, die
Wetterseiten erforderlichen Falls durch Schieferbehang zu schützen.
Das Holzwerk ist abzufasen und erhält einen dreimaligen Oelanstrich.
Die Balken= und Sparrenköpfe sind zu profiliren. Fenster= und Thüröffnungen
der Empfangsgebäude erhalten sauber profilirte Bekrönungen und Umrahmungen,
erstere profilirte Fensterbrüstungen.
Die Warte= und Dienstzimmer erhalten ein 1½ m hohes hölzernes
Paneal. Unter allen Fußböden der Erdgeschosse ist eine mindestens 20 cm
hohe Isolirschicht anzubringen.
Die Dienst-, Warte= und Wohnräume sind mit entsprechenden Oefen zu
versehen. Die äußeren Thüren, sowie die sämmtlichen Fenster sind aus Eichen-
holz zu fertigen. Die Bodenräume sind abzudielen.
Sämmtliche Bahnhöfe, ebenso die Haltestellen Neuwallendorf, Obergrun-
stedt, Hetschburg und Saalborn sind mit allen zur Einrichtung eines geordneten
Verkehrs benöthigten Einrichtungsstücken, als stehenden Perronlaternen, Leitern,
Feuereimern, Pulten, Reinigungs= und Erleuchtungsgeräthen, Billetspinden 2rc.
und einfachem aber anständigem und dauerhaftem Mobiliar in den Büreaus und
Wartezimmern, den nöthigen Büreau-Uhren rc. in auskömmlicher Weise zu ver-
sehen. Die Bahnhöfe Weimar, Berka, Tannroda und Blankenhain sind mit
Perron-Uhren und Gepäckkarren auszurüsten.
Perrons sind anzulegen in Weimar in einer Länge von 50 m, in Berka
in einer Länge von 40 und 30 m, in Tannroda und Blankenhain in einer
Länge von je 40 m, in Saalborn in einer Länge von 30 m, auf den Halte-
stellen sonst in einer Länge von je 20 m.
Die Perrons sind in gehöriger Stärke zu bekiesen.