123
Die 19. Ersatzdivision
1. In den Vogesen
bis 12. Oltober 1916 (Skizze 59 Seite 125)
Kriegsgliederung
1. April 1016.
10. Ersatzdivision
47. Ersatzbrigade
Ersatzregiment 24
45. Ersatzbrigade
Ersatzregiment 23
Grenadier-Land-
wehnfr gimen 100
III. III., II., I. % ., II., I.
mit 10 n- i4 m. -G. mit je 8 M. GS. mit je 8 M.-G.
Nekrutendepot Feld-M.-G.-ZS. 607 dabei F.-M.-G.-Z. 66
Ersatzregiment 40 Ersatzregiment 32
III., II., I. III., II., I.
mit je 9 M.-G. mit je 18 M.-G.
Feld-M.-G.-Z. 380
Ersatz-Eskadron 10
Ersatz-Feldartilleriebrigade 10.
Ers.-Feldartilleriereg. 47 Ers. Feldartillerieregt. 45
1ie I.(F), I
6., 5., 4., 3.,5, 1. Batir. 6., ö., 4., 3. .. , 1. Battr.
mit je 4 Geschützen. mit je 4 Geschützen.
2 l. Mun.-Kol. 2 l. Mun.-Kol. (1 F)
Stab Fußartillerieregiment 12.
Beh. Fußartilleriebatterien
Ball.-Abw.-Kan.= 305 u. 304
Zug mit 6 bzw. 8 Gesch.
Fußartilleriebatterie 258 ½ III. Fußartillerieregiment 12 Stab
mit 4franz. 155-mm-Kan. mit 4 Geschützen und Mun.-Kol.
Fußartilleriebatterien 343, 342, 341 u. 340 mit je 4 Geschützen.
Armierungsbataillon 21
Komp.
Armierungsbataillon 85
Komp.
Feld-M.-G.-Z. 388
Ball.-Abw.=
Kanonen=
Batterie 1.
5-cm-Geschütz e
s
Badr. Festungs-Fernsprechzug 1
Fernsprech-Doppelzug 319
Kommandeur der Pioniere
Ers.-Div.= Ers.-Pionier= Ers.-Pionier=
Br.-Train 19 Komp. 22 Komp. 12
Minenwerferkompagnie 164
I. M.W.-Abt.252 schw. M.W.-Abt. 14 mittl. M.W. Abt. 140
Scheinwerferzug 253 Landst.-Pionierpark-Komp. 15
Feldfliegerabteilung 67 Bayr. Feldluftschifferabteilung 4
Ersatz-Sanitätskompagnie 5
Staffelstab 131
MBionier-Komp.
I 254
lberplanm. Art.-Mun.-Kol. 10| Überplanm. Inf.-Mun.-Kol. 5
Überplanm. Art.-Mun.-Kol. 11 Überplanm. Inf.-Mun.-Kol.
Pferdedepot XIX I Überplanm. Feldlazarett 13
Mag.-Fuhrpark Kol. XIX Überplanm. Feldlazarett XII
Meg.-Fuhrpark-Kol. XII 1 Kraftwagen-Kol. 10 Ers. Di.
Fußart.-Mun.-Kol. 282
S. Fußart.-Mun.-Kol. 268 I
Wir finden die 19. Ersatzdivision bei Beginn des Jahres
1916 noch in den Vogesen bei der Armeeabteilung des
Generals v. Falkenhausen. Der Dioisionsstab hatte in
Cirey das neue Jahr angetreten. Die Didbision selbst lag
dem Feinde in den Stellungen gegenäber, welche sie in
den erfolgreichen Februar= und Märztagen 1918 den Fran-
zosen abgerungen hatte.
Die Franzosen schienen den Neujahrstag festlich begangen
zu haben. Lärm und Musik hallten aus ihren Gräben zu
den sächsischen Stellungen herüber. Die Infanterietätigkeit
des Feindes war gering. Die französischen Batterien be-
legten ihre Lieblingsziele mit Feuer. Gondrexren, die Mörser-
stellung bei St. Marie, die Höhe 318 östlich Domsvre,
das Gelände südlich Barbas, Clair Bois, Bois des Chiens
und die Stellungen bei Montreux und les Carrisres wurden
besonders bedacht. Im Bois des Haies fanden die üblichen
Gewehr= und Handgranatenkämpfe statt.
Die Infanterie der 19. Ersatzdivision entfaltete auf der
ganzen Front eine lebhafte Patrouillentätigkeit. Wiederholt
kam es im Bois des Haies zu Zusammenstößen mit dem
Gegner. Besonders beherzten Leuten vom Grenadier-
Landwehrregiment 100 und den vier Ersatzregimentern
glückte es wiederholt nach Durchschneiden der französischen
Hindernisse bis in die feindlichen Gräben zu dringen. Die
Franzosen suchten durch große Aufmerksamkeit ihrer Posten
den sächsischen Infanteristen und Pionieren das Vorgehen
mit allen Mitteln zu erschweren. Es wurden hier von ein-
zelnen Heldentaten vollbracht, die durch Schilderung in
den Regimentsgeschichten der beteiligten Truppenteile vor
dem Vergessen bewahrt werden müssen.
Am 28. Februar unternahm das Grenadier-Landwehr-
regiment 100 einen größeren Vorstoß gegen die Nordwest-
ecke des Bois Banal. Er glückte völlig. In Zusammen-
arbeit mit der Artillerie drang die Sturmabteilung in die
feindliche Stellung ein, machte eine größere Anzahl von
Franzosen nieder und kehrte mit 14 Gefangenen, die dem
37. Territorial -Infanterieregiment angehörten, nach Do-
msvre zurück. Gleichzeitig wurde auf dem linken Flügel
der Division ein Angriff durch das Ersatz-Infanterieregi-
ment 23 ausgeführt. Nachdem durch schwere Minen und
Artillerie die feindlichen Gräben zerstört worden waren,
gingen starke Patrouillen fast ohne Feuer zu erhalten, gegen
die Felsenstellungen südlich Thiaville vor. 30 Franzosen,
den Reserve-Infanterieregimentern 340 und 370 angehö-
rend, gerieten in Gefangenschaft, die Stellung selbst wurde
von dem Ersatz-Infanterieregiment 23 in Besitz genommen.
Am 29. Februar versuchte der Gegner die verloren gegan-
gene Stellung zurückzuerobern. Gutliegendes Sperrfeuer
der sächsischen Batterien sowie das Gewehrfeuer der Infan-
terie verhinderte die feindlichen Absichten.
Am 4. März setzte konzentrisches, aus feindlichen Minen=
werfern und schwerer Artillerie abgegebenes überwäl-
tigendes Feuer gegen die neue Stellung des Ersatz-Infan-
terieregiments 23 auf dem Felsenrücken ein. In kürzester
Zeit waren die Gräben eingeebnet. Ein Halten derselben
wurde unter dem sich dauernd steigernden Feuer der feind-
lichen Batterien zur Unmöglichkeit. Ein Zug der 7. Kom-
pagnie des Ersatz-Infanterieregiments 23 war mit seinem
Führer verschüttet worden. So gelang es den Franzosen
ihre alte Stellung zurückzugewinnen. Auch in den folgen-
den Wochen lag der Schwerpunkt der Kampftätigkeit auf
dem linken Dioisionsabschnitt. Die Felsenstellung im Be-
reiche des Ersatz-Infanterieregiments 23 blieb auch weiter-
bin der Schauplatz größerer Unternehmungen.
Am 18. März drang, nachdem die sächsische Artillerie
die feindlichen Stellungen bei Basse Margotte zwei Stun-
den lang planmäßig beschossen hatte, ein Zug des Ersatz-
Infanterieregiments 23 mit einem halben Zug Pioniere in
die französischen Gräben ein und brachte 2 Offiziere und
39 Mann als Gefangene zurück.
Auch auf dem rechten Flügel ihres Abschnitts konnte
die 19. Ersatzdivision einen Erfolg verzeichnen. Hier gelang
dem Grenadier-Landwehrregiment lo# ein Vorstoß gegen
den Südrand des Albewaldes und die Vezouseniederung.
Besonders schwierig gestaltete sich hierbei der Übergang
über die unter starkem französischen Infanteriefeuer liegende
Albe. Dem Sturmtrupp von der 8. Kompagnie Grenadier-
Landwehrregiments 100 glückte es nach Überwindung der
Hindernisse in die feindlichen Gräben einzudringen, die Be-
satzung derselben zum größten Teile niederzumachen und
Gefangene einzubringen.