fullscreen: Deutsches Kolonialblatt. VII. Jahrgang, 1896. (7)

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NDachrichten aus den deulschen Schukgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Peutsch-Pltafrika. 
Ueber die vertheilung der Schutztruppe 
W lerliche Gouverneur unter dem 
Euerer Durchlaucht melde i gehorsamst, daß ich 
mich veranlaßt gesehen habe, a Stationen Masinde 
und Kisaki aufzuheben, die Stärke verschiedener 
Stationsbesatzungen im Innern bedeutend zu ver- 
ringern und Hand in Hand hiermit eine Aenderung 
in der Dislokation der Schutztruppe herbeizuführen. 
Die jeßt eingetretene Ruhe und Sicherheit der 
Kolonie machten die Besetzung Kisakis und Masindes 
völlig entbehrlich; der gleiche Gesichtspunkt trifft auch 
lür die Herabminderung der Stationsbesatzungen zu. 
Ferner fällt ins Gewicht, daß durch diese Maßnahmen 
ganz beträchtliche Ersparnisse herbeigeführt werden, 
zumal in Kisaki infolge Einfall der Wohngebäude 
noch umfangreiche Neubauten erforderlich gewesen 
wären. Die Ersparniß an Trägerlöhnen und Unter- 
haltungskosten ist für jede Station mit 50 000 Rupien 
jährlich nicht zu gering bemessen. Einen weiteren 
Vortheil erblicke ich schließlich darin, daß endlich eine 
zweckmäßigere Dislolation der Truppe herbeigeführt 
werden konnte, indem durch das Freiwerden von 
Kräften an entbehrlicher Stelle außer der Besatzungs- 
kompagnie für Udjidji noch ein schlagfertiges Expe- 
ditionskorps von fünf Kompagnien verfügbar ge- 
worden ist. 
Ich habe den zu Masinde gehörigen Posten 
Kisuani und das Paregebiet der Station Moschi 
unterstellt und die Verfügung getroffen, daß der 
übrige Bezirk Masinde vorläufig dem Bezirksamte 
Tanga zugetheilt, Masinde selbst aber durch 1 Unter- 
offizier und 15 Mann Polizeitruppe aus Tanga be- 
  
sebt wird. Bei meiner demnächstigen Anwesenheit 
in Tanga will ich nach Anhörung des dortigen Be- 
zirksamtmannes der Frage näher treten, ob es nicht 
zweckmäßig wäre, in Wuga (Nordusambara) ein 
neues Bezirksamt einzurichten. Ich 
versehlen, Euerer Durchlaucht hierüber s. Z. ganz 
gehorsamst zu berichten. Kisaki habe ich gänzlich 
aufgelöst und die Besatzungsstärken von Mpwapwa 
Kilossa, Ulanga auf je 40 bis 50 Mann herabgesetzt. 
Der Bezirk Kisaki wurde vorläufig dem Bezirke 
Dar#es-Saläm zugetheilt. 
Die 6. Kompagnie, bisher Mawudji-Lager, hat 
werde nicht 
bleiben ferner an der Küste noch drel Kompagnien 
verfügbar, von denen ich ständig zwei in Dare-es- 
Saläm, eine in Pangani zu stationiren gedenke, so 
daß ich über ein schlagfertiges Expeditionskorps von 
fünf Kompagnien disponiren kann, die jederzeit für 
Expeditionen und andere Eventualitäten verwendet 
werden können. Ich habe die Forderung gestellt, 
daß jede dieser Kompagnien im Stande sein muß, 
24 Stunden nach erhaltenem Befehle abmarschfertig 
zu sein, und beabsichtige deren Schlagfertigkeit durch 
dauernde Zutheilung von Zeltgeräth, Geschützen, 
Munition u. s. w. noch zu erhöhen. Auch aus 
Gründen der Disziplin und Ausbildung, sowohl der 
Führer wie der Truppe, halte ich die Schaffung 
dieses „Expeditionskorps“ für durchaus nothwendig 
und wünschenswerth. Unter der Aufsicht und An- 
leitung der dazu berufenen Organe hoffe ich, jene 
Truppe auf einem Grade der Kriegstüchtigkeit zu 
erhalten, daß dieselbe allen an sie herantretenden 
Aufgaben gewachsen sein wird. 
Auch bei der den Bezirksämtern unterstellten 
Polizeitruppe habe ich einige Veränderungen getroffen 
und dieselbe, ihren verschiedenen Aufgaben entsprechend, 
in eigentliche Polizisten und Polizeiwachmannschaften 
getrennt. Für den Dienst als Polizisten werden 
findige, gewandte und durchaus zuverlässige Leute 
ausgesucht werden, denen der Bezirksamtmann un- 
bedingt vertrauen kann. Die Polizeiwachmannschaften 
werden dagegen aus älteren, für den Dienst in der 
Truppe nicht mehr geeigneten Persönlichkeiten ergänzt 
werden. Der Dienst der Polizeiwachmamschaften 
besteht in der Bewachung und dem Schutz der zu 
dem Bezirksamt gehörigen Gebäude und Kaiserlichen 
Eigenthums; sie müssen zu diesem Zwecke daher 
sowohl mit der Handhabung der Waffen wie in der 
Bedienung der Geschütze unterwiesen werden. 
Ramerun. 
Dandelsbewegung. 
Nach den vorliegenden statistischen Aufzeichnungen 
is hat sich der Handel Kameruns in den drei ersten 
Befehl erhalten, Kilwa und Mawupdji, letzteres nur 
vorübergehend, zu besetzen. 
her Kilwa, kommt nach Lindi, und habe ich diese 
Station dem Kompagnieführer Fromm übergeben. 
Die in Lindi frei gewordene 9. Kompagnie wurde 
nach Dar-es-Saläm beordert, um hier unter dem 
Besehl des Kompagnieführers Ramsay für den 
Abmarsch nach Udifdjj bereitgestellt zu werden. 
Die 8. Kompagnie, bis- 
l 
EöInL 
Quartalen des verflossenen Jahres folgendermaßen 
gestaltet: 
Einfuhr Ausfuhr 
I. Quartal 1143 252 Mk. 914 980 Mk. 
II. - 1 410 045 = 1 215 294 „ 
III. - 1 645 644 = 1 019 181 
Es ist ausgeführt worden an 
Palmöl Palmkernen Kautschuk Elfenbein 
. Mt. Mk Mk 
028 240 237 
I. Luartal für 152 248 462 111 572 
11.. 306 413 279259 220 163 170 
216350 252067 261 895 124 180
	        
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