206 (Prüfungsordnung f. d. Lehramt an höheren Schulen.)
der Geschichte des Volkes Israel bis zum Jahre 70 nach Christus und des
apostolischen Zeitalters. Kenntnis der wichtigsten Abschnitte der Kirchengeschichte,
insbesondere der Reformationsgeschichte. Verständnis der Eigenart des evange-
lischen Christentums auch im Unterschiede von den anderen christlichen Kirchen
sowie Kenntnis der Einrichtungen der evangelischen Kirche und ihrer Verfassung.
Bekanntschaft mit ihren Lebensäußerungen in der Inneren und Außeren Mission
und mit dem evangelischen Kirchenliede.
b) Hauptfach: Die durch das Studium der Einleitungswissenschaft, der
biblischen Theologie und der wissenschaftlichen Exegese erworbene Befähigung, die
Heilige Schrift, und zwar das Neue Testament in der Ursprache, zu erklären.
Vertrautheit mit der Geschichte des Volkes Israel und der Gedankenwelt des
Alten Testaments und mit der Geschichte der christlichen Kirche. Bekanntschaft
mit der gegenwärtigen evangelischen Kirche nach Bekenntnis und Verfassung in
ihrem Unterschiede von anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften. Kenntnis
der Glanbens= und Sittenlehre, insbesondere auch bezüglich der aus den geistigen
Bedürfnissen der Gegenwart erwachsenden Fragen, und die Fähigkeit, sie biblisch
zu begründen und einfach und klar darzulegen.
B. Für die Lehrbefähigung im katholischen Religionsunterricht:
a) Nebenfach: Vertrautheit mit der biblischen Geschichte des Alten und
namentlich des Neuen Testaments. Bibelkunde und Bekanntschaft mit den heiligen
Altertümern des Volkes Israel. Eingehendere Kenntnis der wichtigsten Abschnitte
der Kirchengeschichte. Vertrautheit mit der Apologetik und mit der Begründung
der katholischen Glaubens= und Sittenlehre, wie sie der Römische Katechismus
bietet. Tieferes Verständnis des Kirchenjahres, welches für die Einführung der
Schüler in den Geist der einzelnen Festkreise befähigt.
b) Hauptfach: Die durch das Studium der Einleitungswissenschaft sowie
der biblischen Geschichte und Theologie erworbene Befähigung, vorgelegte Stellen
des Neuen Testaments nach dem Urtext zu erklären. Eingehendere Kenntnis der
Apologetik als der wissenschaftlichen Darlegung der Glaubensgründe. Vertrautheit
mit der katholischen Glaubens= und Sittenlehre nach ihrer positiven Begründung
und ihrem inneren Zusammenhang. Kenntnis der Geschichte der katholischen Kirche
und der Entwicklung ihrer Lehre im Unterschiede von anderen Kirchen und Religions=
gemeinschaften und die Fähigkeit, die Bedeutung der maßgebenden Tatsachen und
Persönlichkeiten für die Gesamtentwicklung der christlichen Kirche darzulegen.