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Zustand Abweichendes wahrzunehmen, obgleich solche kranke Fuͤchse bereits das Ver-
mögen, ihre Krankheit mitzutheilen, besizen. Späterhin, ohne bestimmte Tage- ange-
ben zu koͤnnen, erscheinen sie mit glanzlosen Haaren, abgemagert. Bei Eroͤffnung ih-
res Magens findet man bei den gewoͤhnlichen Nahrungsmitteln solche, welche hiezu
nicht geeignet sind, wie Steine, Sand, Stroh 2c. Im weitern Verlauf erscheinen sie
sehr entkraͤftet, jedoch meistens mit Beibehaltung der Beißlust, und fallen unter gerin-
gen Kraͤmpfen. Nach Verschiedenheit der Dauer der Krankheit findet man die
Echleimhaͤute der Luft- und Verdauungs Werkzeuge mehr und minder rothlaufartig
entzündet, (niemals Spuren einer Verciterung,) die Milz angeschwollen, die Leber in
Farbe verändert, so wie die der Menge nach sehr verschiedene Galle; die Haare der
Bälge gehen leicht ab, zuweilen finden sich Flechten-Ausschläge auf der Haut, ganz
verschieden von der eigenthümlichen Milben-Raude der Füchse.
K. 7.
Nach bisheriger Erfahrung ist jeder Fuchs, welcher ungereitt einen Menschen oder
ein größeres Hausthier anfällt und verleht, als der Wuth höchst verdächtig anzuneh-
men; selbst der zufällig gereitzte von seinem gewöhnlichen Aufenthalt enrfernte ist dafür
zu halten.
. 8.
Obgleich bis jebt nur murhmaßlich angenommen werden kann, daß Menschen, von
kranken Füchsen unmittelbar verleßt, dadurch in Wuth verseht wurden, so verlangt
doch schon der oben angegebene Uebergang auf so viele verschiedenartige Thiere sorg-
fälrige Behandlung eines verlehten Menschen. Lange und vielfältige Erfahrung hat
dargethan, daß schleunige, zweckmäßige Behandlung der gebissenen Stellen in bei wei-
tem den meisien Fällen gänzliche Sicherleit gegen Krankheits-Ausbruch bewirkte. Ist
ein Arzt oder Wundarzt bald zu erreichen, so hat man demselben so schnell wie mög-
lich die Mittheilung des Vorgefallenen zu machen und sich dessen Behandlung zu un-
terziehen. Bei der Annahme, daß 4—5 Stunden verfließen würden, ehe ärztliche.
Hülfe kommen bönnte, ist es räthlich, entweder die verlehten Stellen selbst zu behan-
deln, oder burch eine beherzte und sichere Person behandeln zu lassen. Hiebei kommt
es nun darauf an, die mit dem Speichel des kranken Thiers in Verbindung gekomme-
neu verlebten Theile so abzuändern, daß selbst noch angrenzende gesunde von allen