7
dings auch auf hauderermäßige Fahrten, welche die Posthalter mit ihren
Perden verrichten lassen, d. h. auf alle von denselben nicht im ordentlichen oder im
Ertrapostdienst und nach den Gesehen des Postdienstes zu leistenden Fahrten, Anwen-
dung finde, indem in solchen Fällen nicht der Posthalter, sondern der Privatmann
die Pferde abgiebr.
Frankfurt a. M., den 9. December 1834.
Alerander Freiherr v. Vrints-Berberich.
5. Der evangelischen Synode.
Ppreise-Vertheilung an evangelische Schullehrer für die Beantwotung einer Preisfrage und Bekanntma,
chung einer neuen Preis-Aufgabe.
Ueber die im Jahre 1832 (Reg. Bl. S. 457) den deutschen Schullehrern aufgege-
bene Preisfrage, das Ziel der Volksschule betreffend, sind bei der dießjährigen Synode
nur fünf Abhandlungen eingekommen, von welchen jedoch keine der Aufgabe volles
Genüge geleistet hat. Indessen werden folgende drei für relativ preiswürdig erkannt:
1) Nro. II mit dem Motto: „Grau, theurer Freund, ist alle Theorie, doch grün
des Lebens goldner Baum,“ des ersten Preises von 5 Dukaten.
2) Nro.IV mit dem Motto: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret
ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes,“ des zweiten Preises von 5 Du-
katen.
5) Nro. V mit dem Motto: „Mich weckt aus meinen schönen Träumen mit rau-
hem Arm die Gegenwart 2c.,“ des dritten Preises von 2 Dukaten.
Bei Eröffnung der versiegelten Zettel fanden sich als Verfasser:
1) der Provisor Supper in Unter-Jettingen, Dekanats Herrenberg, welchem im
Jahre 1850 der dritte Preis zuerkannt worden war,
2) der Provisor Beuttenmüller in Kirchheim unter Teck, und
5) der Schulmeister Lörcher in Höfen, Dekanats Wildbad, der das leßtemal den
ersten Preis erhalten hatte.
Einer öffentlichen Belobung wurde noch für würdig erachtet die Abhand-
lung Nro. I., welche den Provisor Wüst in Ebingen zum Verfaseer hat.