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daß er, sobald er anfaͤngt schadhaft zu werden, sogleich wieder erneuert werde. Bei
kupfernen Kuͤhlroͤhren kann jedoch die Verzinnung wegen der Schwierigkeit, solche
in denselben anzubringen und sich von ihrem fortdauernd untadelhaften Zustande
zu uͤberzeugen, nicht als hinlaͤngliches Schutzmittel angesehen werden.
Um sich zu vergewissern, daß eine Verzinnung gut sey, hat man sich nicht nur
zu überzeugen, daß sie keine blaͤuliche Farbe und matten Glanz habe, deßgleichen,
daß bei dem Reiben mit den Fingern diese nicht bleifarbig oder schwarz werden, son-
dern auch durch einen Versuch mittelst Kochens gewoͤhnlichen Essigs in dem Ge-
faͤsse zu bewaͤhren, daß die Verzinnung nachher so blank sey wie vorher, daß der
Essig nicht einen metallischen Beigeschmack erlangt habe, und daß bei einer naͤheren
Untersuchung desselben wirklich kein metallischer Bestandtheil sich vorfinde.
5) Auch das Zinn ist kein völlig unschädliches Metall, selbst wenn es ganz
rein, ohne den häusigen Zusaß von Blei, verarbeitet, und bloß etwa mit einem Pro-
zent Kupfer verseht ist, indem sauer und säuernde Speisen und Getränke bei län-
gerem Stehenlassen einen Theil des Zinns auflösen und dadurch für die Gesundheit
nachtheilig werden können. Es ist daher räthlich, Ziungeschirr für diesen Zweck über-
haupt nicht, oder, wo dieß, wie bei Kannen nicht aueführbar ist, wenigstens nur mit
Vorsicht zu gebrauchen. Auch in dieser Hinsicht ist es von Interesse, die Verzin-
nung von kupfernen oder eisernen Geräthen in Beziehung auf ihre Haltbarkeit genan
zu prüfen. ·
4) Das Blei erfordert hauptsächlich in seiner Beimischung zum Zinn naͤhere
Beachtung.
Lèst es sich auch bei dem gewöhnlichen Probezinn, das auf 100 Theile Zinn
25 Theile Blei (3z oder 20 Prozent Blei in der Gesammtmasse) enthält, nicht auf,
so kann es doch, wenn durch längeren Gebrauch die Zinnbestandtheile darin sich
allmählig aufgelöst haben, am Ende in einem Verhältnisse übrig bleiben, das
schädlich werden möchte. Man thut daher jedenfalls besser daran, zu Es= und Trink-
Geschirren vorzugsweise solcher sich zu bedienen, die aus reinem Zinn gefertigt sind.
Das reine Zinn zeichnet sich durch seine silberähnliche Farbe und Glanz, einen eigem-
thümlichen Geruch beim Reiben und ein eigenes Knirschen zwischen den Zähnen