Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1841. (18)

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eine blaue Faͤrbung annehmen, die um so blaͤsser wird, je weniger Kupfer 
in dem Branntwein enthalten ist, aber immer noch sehr wohl sich bemerken 
lästt, wenn auch nur 5#8. Gran Kupfer in Schoppen Branntwein enthalten 
wäre; jedoch wird die bläulichte Färbung des Branntweins erst nach et- 
lichen Stunden oder auch erst auf Zusaß von frischem Salmiak-Geist deut- 
lich, selbst das gänzliche Ausbleiben der Farbenveränderung beweist noch 
nicht mit Sicherheit die Abwesenheit des Kupfers. Auch ist zu bemerken, 
daß der Salmiak-Geist nur in einem Fläschchen mit eingeriehenem Stöpsel 
und mit Leder oder Blase verbunden sich längere Zeit als ähend erhält, daß 
er also immer frisch aus der Apotheke bezogen werden muß, wenn der Ver- 
such überhaupt von Erfolg seyn soll. 
ge) Am sichersten ist der Versuch mit Auflösung von 2 Gran Blutlaugen- 
salz (blausaurem Kali, Cpaneisen-Kalium) in einer Unze Wasser, da sie den 
Vortheil gewährt, daß sie in einem einfach zugepfropften Glase längere Zeit 
unverändert bleibt. Sie gibt dabei den eben angeführten Proben in Ab- 
sicht auf Deutlichkeir und Empfindlichkeit nichts nach. Werden nämlich zu 
einem ganz wasserhellen Brauntwein, der in einem Viextelsschoppen nur 9 
oder ## Gran Kupfer enthält, einige Tropfen jener Auflöfung gegossen, so 
entstehr sogleich oder wenigstens in kurzer Zeit eine rosenrothe Färbung der 
Flüssigkeit, die bei größerer Menge von Kupfer dunßler erscheint und in 
die bräunlichrothe Farbe übergeht, womit dann zugleich ein rothbrauner 
Niederschlag sich bildet. Es ist hiebei nur zu beachten, daß dem Brannt- 
wein, wenn er sehr wenig Wasser entbielte (also auf dem Areometer mehr 
als 50 Grade zeigt), erwa : destillirtes Wasser zugesetzt werden muß, da 
außerdem das Kali als ein graulich-weißer Niederschlag zu Boden fallen 
wird?). · ·« 
5)GibtsicheingrdßererodergrringererGchaitanRupferineineninij 
weine zu erkennen, so ist demselben Kalkerde oder Portasche in verhältniß- 
« •½“ 1. 
  
  
*) Anmerkung. Wäre in dem Branntwein ein anderes Metall, namentlich Blei, Zink, Zinn 
enthalten, so würde dasselbe durch einen weißen Niederschlag angedeutet werden, dessen 
weitere Untersuchung dyurch einen Techniker rächlich wäre.
	        
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