Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1842. (19)

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Schuh lang seyn. Wenigstens die gleiche Laͤnge muß auch die mit ihm verbundene 
eiserne Stange, durch welche oben ein Queerholz zum Umdrehen gesteckt wird, haben. 
Mit dem Bohrer, dessen Anwendung hauptsächlich in Gegenden von schwerem, 
bindendem Boden sich empfiehlt, werden an denjenigen Stellen auf dem Felde, wo 
man die meisten Gänge von Feldmäusen bemerkt, besonders zwischen den Ackerbeeten 
und an den Rainen, anderthalb bis zwei Schuh tiefe Löcher in die Erde gebohrt, 
und mittelst eines drei Zoll dicken und zwei Schuh langen runden Stecken ausge- 
stampft und an den Seiten abgeglättet. 
In diesen Bohrlöchern sammeln sich die Mäuse, wo sie täglich herausgeholt und 
getödtet werden; des zurückbleibenden Geruchs wegen ist es nicht räthlich, die ge- 
fangenen Mäuse in den Löchern selbst zu tödten. Von Zeit zu Zeit werden die Lö- 
cher unter Zugießung von Wasser ausgebessert. 
Dabei wird jedoch noch bemerbt, daß in einzelnen Bodenarten ein sogenanntes 
Lochelsen von Form und Größe des oben erwähnten hölzernen Stampfers, wovon 
gleichsalls im Jahr 1822 Muster in die Oberämter gegeben wurden, dieselben Dienste 
wie der Erdbohrer leistet, und in manchen Fällen die Arbeit noch beschleunigt. 
b) Das Eingraben wenigstens ein Fuß tiefer irdener Töpfe in den Boden 
in der Weise, daß der Rand derselben in gleiche Ebene mit der Erdoberfläche kommt, 
und der Zwischenraum zwischen dem Rande des Topfs und dem des Erdlochs genau 
ausgefüllt wird. Es werden diese Gefäße einige Zoll tief mit Wasser angefüllt, und 
eine Hand voll Spreu oder Sägespähne darauf gestreut. Die hinelngefallenen Mähuse 
werden jeden Tag herausgenommen. 
c) Die Anwendung einer Rauchmaschine. Ein walzenförmiger Behälter von 
Blech *) wird mit Rauch gebenden Materialien, z. B. gehacktem, trockenem, strohigem 
Dünger, in Mistjauche getauchtem und getrocknetem Stroh, Wolllumpen, Hanfageln, 
Nadeln von Radelhölzern, mit etwas Schwefel gemischt, angefüllt; auf diese legt 
man eine Schichte glühende Kohlen, worauf die mit dem Behälter verbundene Röhre 
  
*.) Diese Rauchmaschine ist abgebildet und ihre Anwendung in dem Württemberg'schen Landeskalender für 1839 
näher beschrieben; seguer finden sich Beschreibungen derselben in dem Magazin aller neuen Erfindungen rc. 
Leipzig Bd. 1, St. IV. S. 227. Thl. 8. Fig. 2; ferner in dem neuen Wechenblatt des landwirthschaftlichen 
Vereins in Baiern III. Jahrgang, 1 Hest S. 117, und in Knolls Beschreibung einer sehr nützlichen Maschine, 
durch welche 2c. Wien 41700.
	        
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