Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1878. (55)

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2. Um den Branntwein auf einen Gehalt an Kupfersalz zu prüfen, verfährt man 
zweckmäßig in nachstehender Weise: 
Man läßt etwa ½ Liter des zu prüfenden Branntweins in einem Gefäß von Por- 
zellan oder Glas, welches auf ein Gefäß mit heißem Wasser oder auf einen warmen 
Ofen gesetzt wird, bis auf etwa 1½0 Liter eindampfen. Dieser Rückstand, der, wenn er 
erheblichere Mengen von Kupfersalz enthält, schon eine bläuliche Farbe zeigt, wird in 
3 Theile a be getheilt. 
Die Probe a wird in einem farblosen Glase oder in einem Gefäß von weißem Por- 
zellan mit so viel Salmiakgeist versetzt, daß die Flüssigkeit stark darnach riecht; zeigt diese 
jetzt eine bläuliche Farbe, so enthalt der Branntwein Kupfersalz. 
Die Probe b wird mit etwa 5 Tropfen Essig versetzt und dann die Spitze einer 
blanken, durch Abreiben mit Wasser und Sand gut gereinigten Messerklinge eingetaucht. 
War der Branntwein kupferhaltend, so zeigt sich das Eisen sogleich oder nach 5—10 Mi- 
nuten verkupfert. 
Zu der Probe c werden einige Tropfen einer Lösung von gelbem Blutlaugensalz 
in Wasser (1 Theil Salz auf 100 Theile Wsser) gemischt; reiner Branntwein bleibt 
danach wasserklar; war er kupferhaltend, so färbt er sich roth bis braunroth und es setzt 
sich sogleich oder beim Stehen ein rothbrauner Bodensatz ab. 
Wenn nun bei der Prüfung mit Salmiakgeist oder Blutlaugensalz die Flüssigkeit 
sich nicht färbte, und das Eisen nicht verkupfert wird, so ist der Branntwein nicht kupfer- 
haltend. 
3. Um Brauntwein, der sehr wenig Kupfer enthält, zu reinigen, genügt es, einige 
Stückchen blanken Eisens in die Flüssigkeit zu hängen, bis ein später eingehängtes 
Stückchen dieses Metalls sich nicht mehr verkupfert. 
Wenn Branntwein slärker mit Kupfer verunreinigt ist, so wird er am besten nach 
Zusatz von wenig gelöschtem Kalk (Kalkbrei) nochmals destillirt.
	        
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