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des allgemeinen Handelskodex abgefaßt sein. In dem letzteren Falle werden sie als
chiffrirte Telegramme behandelt.
II. Wenn sie für in See befindliche Schiffe bestimmt sind, muß die Aufschrift außer
den gewöhnlichen Angaben den Namen oder die amtliche Nummer und die Nationalität
des Bestimmungsschiffes enthalten.
III. Diejenigen Telegramme, welche durch die See-Telegraphenanstalten innerhalb
30 Tagen nach ihrer Aufgabe (den Tag der Aufgabe nicht einbegriffen) den Bestimmungs-
schiffen nicht haben übermittelt werden können, werden als unbestellbar zurückgelegt.
Ist das Schiff, für welches ein Seetelegramm bestimmt ist, innerhalb 28 Tagen
nicht angekommen, so giebt die See-Telegraphenanstalt dem Aufgeber hiervon am Morgen
des 29. Tages durch eine Dienstnotiz Kenntniß. Der Aufgeber kann gegen Bezahlung
eines Landtelegramms von 10 Wörtern verlangen, daß die See-Telegraphenanstalt sein
Telegramm während eines weiteren Zeitraums von 30 Tagen für die Zustellung bereit
halte. Geht ein solches Verlangen nicht ein, so wird das Telegramm von der See-
Telegraphenanstalt am 30. Tage als unbestellbar zurückgelegt.
IV. Die Gebühr für Telegramme, welche durch Vermittlung einer See-Telegraphen=
anstalt mit Schiffen in See ausgewechselt werden, beträgt 80 Pfennig für das Telegramm.
Dieselbe wird den nach den sonstigen Bestimmungen zu erhebenden Gebühren hinzu-
gerechnet. Die Gesammtgebühr für die an die Schiffe in See gerichteten Telegramme
wird vom Aufgeber und für die von den Schiffen kommenden Telegramme vom
Empfä - .
pfänger erhoben 8. 16.
Weiterbeförderung.
I. Die Weiterbeförderung von Telegrammen über die Telegraphenlinien hinaus er-
folgt nach Wunsch des Absenders entweder durch die Post oder durch Eilboten, oder durch
Post und Eilboten, oder durch Estafette.
II. Der Aufgeber hat die Art der von ihm verlangten Weiterbeförderung in einem
taxpflichtigen Zusatz vor der Aufschrift anzugeben (vergl. S. 6 III.).
III. Die Ankunfts-Telegraphenanstalt ist berechtigt, sich der Post zu bedienen:
a) wenn in dem Telegramm die Art der Weiterbeförderung nicht angegeben ist,
b) wenn es sich um eine von dem Empfänger zu bezahlende Weiterbeförderung
handelt und dieser sich früher geweigert hat, Kosten derselben Art zu bezahlen.