Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1895. (72)

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diesen Nivellements sind die Höhenzahlen auf Centimeter abgerundet und bezogen auf 
Normalnull d. h. auf den 37,000 m unter dem Normalhöhepunkt an der Berliner 
Sternwarte gedachten Horizont anzugeben, zu welchem Zwecke an die Festpunkte der Prä- 
zisionsnivellements der (internationalen) Erdmessung oder der Nivellements der K. Gene- 
raldirektion der Staatseisenbahnen, der Ministerialabtheilung für den Straßen= und 
Wasserbau und des K. Statistischen Landesamts anzuschließen ist. Ein solcher Anschluß 
darf nur in Fällen unterbleiben, wo unverhältnißmäßige Mehrkosten dadurch entstehen 
würden. 
Bei Nivellements, denen ein dauernder Werth zukommt, sind in angemessenen Ent- 
fernungen (womöglich von nicht mehr als 1 km.) Festpunkte an massiven Gebäudetheilen, 
an Brückenpfeilern, auf Signal-Kilometer= und anderen Steinen einzunivelliren. Signal- 
und Kilometersteine können aber nur dann als Festpunkte benützt werden, wenn sie auf 
eine feste Unterlage gestellt sind. 
Bei Nivellirungen für Erdmassenberechnungen, wie z. B. bei der Aufnahme von 
Querprofilen, erscheint die Angabe der Höhen in Centimetern in den meisten Fällen 
nothwendig. 
§. 9. 
Bei Längenprofilen ist als Maßstab für die Längen womöglich der gleiche Maß- 
stab zu wählen, in welchem die zugehörigen Lagepläne gefertigt sind, nämlich 1: 500, 
1: 1000, 1:2000, 1: 2500, 1:5000 oder 1: 10 000. Der Maßstab für die Höhen 
dagegen ist in der Regel ein größerer, meist der zehnfache, nämlich 1: 50, 1: 100, 
1:200, 1:250, 1: 500 oder 1: 1000. Die Längenprofile sind in der Regel so auf- 
zuzeichnen, daß der Anfangspunkt der Messung bezw. Nummerirung, deren Richtung bei 
laufenden Gewässern dem Wasserlaufe folgen muß, linker Hand liegt. 
Bei Querprofilen ist sowohl für die Breiten als auch für die Höhen derselbe 
Maßstab zu wählen, in der Regel der Maßstab 1: 100, ausnahmsweise 1: 50 oder 
1: 200. Die Querprofile sind so aufzutragen, wie sie vor dem in der Richtung der 
Nummerirung schauenden Beobachter liegen; sie sind so genau aufzuzeichnen, daß die 
Profilfläche erforderlichenfalls auf graphischem Wege mit der nöthigen Sicherheit ermittelt 
werden kann. 
In den Profilzeichnungen sind die Schnittlinien mit der Bodenoberfläche, die Hori- 
zontalen und die Ordinatenlinien schwarz, die Wasserstandslinien blau und die projek-
	        
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