Full text: Deutschlands auswärtige Politik 1888-1914.

XVI Zur Elzfabrun. 
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wertem philologischen Exaktheit ist in sich voll unfreiwilligen Zumors. 
Die Art, wie Professor Beit Balentin mich zu verunglimpfen sucht, ge 
reicht ihm nicht zur Ehre, weder als Kritiker noch als Politiker, noch als 
Professor. („Professor' kommt von Profiteor'!) Was er mik über 
unterlegt, das kommt nicht an meine Stiefelspitzen heran. 
Zu dem Satze im obigen Artikel: ich hätte in meinem Buche Eng- 
lands Politie Deutschland gegenüber charakterisiert alo: Krieg oder deutsches 
Bachgeben, und das bedeute einen sehr großen Unterschied, macht Professor 
Balentin die Anmerkung: „Vergleiche Reventlows abschließendes Urteil- 
das ih nochmals hinsetze: England hat seit Jahren die Welt organisiert 
und in Bewegung gesetzt, um den Bernichtungskrieg gegen ein fried- 
liches Volk zu führen."“ 
Damit sollte meine. Behauptung, ich hätte die Politik Englands 
mit „Krieg oder Demütigung“ charakterisiert, als unrichtig bezeichnet 
werden. Aun hatte ich aber jenen Satz gar nicht geschrieben, sondern den 
folgenden: „Gritische Herrschsucht und Handelseifersucht sind die Triebfedern 
gewesen, welche die Welt organisiert und in Bewegung gesetzt haben, 
um den Bernichtungekrieg gegen ein friedliebendes Bolk zu führen.“ 
Eine historische Autorität, Professor Eduard Meper, hat das Balen- 
tinsche Pamphlet zum Gegenstande einer Abhandlung in den „Süd- 
deutschen Monatsheften“ gemacht und hat sich mit einer Kraft und 
Offenheit geäußert, die es mir zur angenehmen Pflicht macht, ihm im 
Interesse der Sache aufrichtigen Dank dafür zu sagen, daß er mit dem 
Gewichte seines Namens für das, was wahr und gerecht ist, eingetreten ist. 
Professor Meper nimmt sich auch das von Valentin gefälschte Zitat aus 
meinem Buche vor und sagt dazu: „Daß das etwas wesentlich anderes 
ist, liegt auf der Hand. In seiner echten Fassung bezeichnet der Satz die 
treibenden Kräfte, welche die englische Politik zu ihrer entscheidenden 
Wendung gegen Oeutschland und zu der sostematisch und sorgfältig durch- 
geführten Organisation der großen Koalition geführt haben, die den Kampf 
eröffnet hat, der Deutschland vernichten sollte. Daß, wenn Oeutschland 
sich freiwillig unterwarf und damit aus dem Kreise der führenden Welt- 
mächte ausschied, die britische Politik e5 vorgezogen hätte, ihr Ziel ohne 
Schwertstreich zu erreichen, ist dadurch nicht ausgeschlossen. Ich lasse es 
dahingestellt, ob es Mangel an VBerständnis ist oder böser Wille gewesen 
ist, der Balentin zu seiner Fälschung veranlaßt hat; vermutlich war es 
eine Mischung von beidem.“ 
Es sei hinzugesetzt, daß sich jene Alternative: Krieg — oder freiwillige 
Unterwerfung, durch den ganzen zweiten Teil dee Buches hindurchzieht 
und gerade einem so aufmerksamen Leser wie Valentin, der mit der Tendenz
	        
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