Full text: Von Potsdam nach Doorn.

die Forderung der Beseitigung des Kaisers, nicht auf die des Hohenzollern- 
hauses, sondern verlangte die Einführung der Demokratie. Die Rechnung 
war richtig, dafür hat der Versailler Vertrag und nachher die November- 
Republik den furchtbaren Beweis geliefert. 
Die Forderung der Feinde deckte sich also vollkommen mit den lang- 
jährigen Bestrebungen und heißen Wünschen der Parteien in Deutschland, 
denen die Republik, und auch derjenigen, denen der Parlamentarismus an 
sich Ziel war, sei es als Republik oder mit einem Monarchen ohne Gewalt 
und Rechte. 
Alle jene reichsfeindlichen, internationalistischen und internationalen 
Kräfte — sämtlich jüdisch durchsetzt und geführt — arbeiteten, wie vorher 
im geheimen, jetzt in aller Öffentlichkeit mit dem Auslande auf den Sturz 
der Monarchie hin. Und unbewußt und das Gegenteil wollend, taten es alle 
diejenigen, die auf den Präsidenten Wilson als den Retter und den gerechten 
Weltschiedsrichter blickten und ihm vertrauten. Gerecht werde auch Wil- 
sons Friede sein, und er, der mächtigste und größte Mann der Welt, habe auch 
die Mittel, um unter allen Umständen seinen Willen durchzusetzen. Und vor 
allem: endlich werde das deutsche Volk Frieden haben und sein Schicksal 
selber bestimmen können. Den demokratischen und marxistischen Führern 
und ihren freimaurerischen jüdischen Hintermännern stand nicht an erster 
Stelle, wie die Friedensbedingungen aussehen würden, wenn sie auch na- 
türlich begriffen, daß auch für sie die Schwierigkeiten des Regierens bei 
schlechten Friedensbedingungen wachsen würden. In jedem Fall waren sie 
sicher, daß es ihnen persönlich und ihren Parteien nicht schlecht gehen 
würde, sondern daß sie nunmehr endlich an ihrem Ziel seien. War schon im 
Kaiserreich der Einfluß des Judentums auf allen deutschen Lebensgebieten 
mächtig und in weiterem vollen Wachsen gewesen, so sahen sie sich jetzt vor 
dem großen Augenblick der ‚Machtübernahme“ 
Gegen Kaiser und Monarchie richtete sich damals frech und rückbaltlos 
auch in voller Öffentlichkeit die Agitation der inneren Reichsfeinde: Der 
Kaiser mit seinen Generalen und allen, die dazugehörten, die gesamten oberen 
Klassen seien schuld am Kriege gewesen, an seinem Ausbruch und an seiner 
fortwährenden Verlängerung. In ihrer Hand hätte es gelegen, in jedem 
Augenblick den Frieden herzustellen, denn die Feinde hätten weder den 
Krieg gewollt, noch ihn zu verlängern versucht. Wie weit die Verhetzung 
damals gediehen war, zeigt die in der Bevölkerung verbreitete und geglaubte 
Behauptung: der Krieg dauere nur so lange, weil Hindenburg seine hohen 
Kriegszulagen noch lange weiterbeziehen wolle. 
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