fullscreen: Deutsches Kolonialblatt. XVI. Jahrgang, 1905. (16)

Oberweterinär Borowski; am 8. Mal 1905: Ober- 
leutnant d. L. a. D. Dieterlei; am 6. Mai 1906: 
die Oberleutnants Graf v. Stosch, Frhr. v. u. zu 
Egloffstein und v. Livonius sowie Feldwebel 
Beck. 
Deutsch-Keu-Guinea. 
Aus 
urlaub eingetroffen: Die Regierungsärzte Dr. Born 
und Dr. Wendland und der kommiss. Gouverne- 
mentssekretär Vahlkampf. 
  
VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV 
Pakriotische Gaben. 
Für die zur Zeit in Südwestafrika zur Nieder- 
werfung des Aufstandes befehligten Truppen sind 
weiterhin folgende freiwillige Gaben eingegangen, 
318 
Jap bzw. Neu--Guinea sind mit Heimats- 
  
für welche hiermit nochmals der Dank des Ober- 
kommandos ausgesprochen wird: 
1. Vom Männer-Turnverein in Bad Pyrmont 
100 Mk. 
2. Von der Hamburger Zigarrenfabrik, Hammonia“ 
in Verbindung mit dem Zigarren-Versandhaus 
F. Braun in Hamburg 8 1000 Stück gefüllte 
zigarrenetuis. 
Zon Bremer Zigarrenfabriken vorm. Biermann & 
Schörling in Bremen einige Tausend Zigarren. 
Der Zweigverein vom „Roten Kreuz zur Pflege 
im Felde verwundeter oder erkrankter Krieger“ 
in Karthaus hat sich erboten, einem verwundeten 
bzw. erkrankten Offizier oder zwei Unteroffi- 
zieren oder Gemeinen der Schutztruppe für 
Südwestafrika den Besuch des Kurortes mit 
voller Pension ausschließlich Getränke auf zwei 
bis drei Monate unentgeltlich zu gewähren. 
5 (—*“•ä 
  
1# 
Machrichsten aus den drutschen Schungebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestaneet.) 
  
Deufsch-Pltafrika. 
Eisenbahn Rilwa—Mieddafen. 
In der Verhandlung des Kolonial-Wirtschaft- 
lichen Komitees vom 13. April d. J. erstatteten die 
Herren Fuchs und Bvooth Bericht über die von 
ihnen zwecks wirtschaftlicher Erkundung der Inter- 
essengeblete einer Kilwa— Njassa-Eisenbahn ausge- 
führten Reisen, dem wir folgendes entnehmen: 
Als Ausgangspunkt der gedachten Bahnlinie 
kommt nur Kilwa — Kissiwani, als Endpunkt die 
Mbongo-Bucht bei Wiedhafen in Betracht. Beide 
Häfen entsprechen allen Anforderungen. Der erste 
Teil der Trasse bis Liwale (220 km) führt durch 
ebenes Gelände, das sich auch noch bis etwa 50 km 
westlich von Liwale fortsetzt. Man kommt dann bis 
zum Mbarangandu (370 kun) in eine stark kupierte 
Gegend; einige Flüsse erfordern hier Brückenbauten. 
Westlich von Mbarangandu ist dos Gelände bis 
kurz vor dem Abstieg zum Niassa (610 kun) zwar 
welliger Natur, aber günstig für eine Bahntrasse. 
Der Abstieg zum Nijassa folgt dem Laufe des Ruhuhu- 
Flusses in sanftem Falle, die Länge dieser Strecke 
mag etwa 60 knn betragen. Das von der Trasse 
durchschnittene Gebiet ist mit Ausnahme der Land- 
schaften Donde und Ungoni wenig besiedelt; die 
heute unbewohnten Gegenden sind aber früher gut 
bewohnt gewesen und erst durch die jahrzehntelangen 
Raubzüge der Wangoni entvölkert worden. Es 
bleibt einer späteren planmäßigen Besiedlung vor- 
behalten, diese Länder wieder unter Kultur zu bringen. 
Zur Zeit sind diese Gebiete zwar noch wenig pro- 
duktiv, es sind aber große Strecken für Eingeborenen- 
Kulturen, vor allem Baumwolle und Erdnüsse, ge- 
  
eignet. Ganz besonders befindet sich östlich von 
Liwale ein Baumwollgürtel von großer Ausdehnung: 
die in Liwale gezogene Baumwolle ist in Deutsch- 
land als vorzüglich bewertet worden. Auch das 
Land zwischen Liwale und dem Njassa produziert eine 
recht gute Baumwolle, worüber ebenfalls Gutachten 
vorliegen, wie denn überhaupt diesem Teil der 
Kolonie mit selner geschlossenen Regenzeit und seinen 
weiten warmen Lagen eine Zukunft als Baumwoll- 
land bevorsteht. Nach Schätzung des Baumwoll- 
Inspektors Becker befinden sich in der Umgebung 
Kilwas allein 100 000 ha gutes Baumwolland. 
Der Export von Kilwa an Baumwolle betrug be- 
reits im ersten Versuchsjahre 82 000 Pfund, in 
diesem Jahre sind 4000 ha unter Kultur, von denen 
etwa 4 Millionen Pfund unentkernte Baumwolle 
erwartet werden. 
Donde ist bekannt durch seinen vorzüglichen Kaut- 
schuk, Ungont durch seine große einheimische Korn- 
produktion; beide Länder produzieren gutes Bienen- 
wachs. Im Nordwesten Ungonis baut sich ein 
großes Plateau auf, das in Höhen von 1400 bis 
2800 m ein Ansiedlungsland für europäische Klein- 
siedler abgeben wird. Dieses hohe Grasland zieht 
sich nach Uhehe hinein. Der Anschluß dieser Ge- 
biete an die Südbahn läßt sich bei der Möglichkeit 
der Viehhaltung infolge Fehlens der Tisetsefliege 
durch Anlage fahrbarer Straßen bewerkstelligen. 
Liwale liegt etwa 500 m, der Mbarangandu etwa 
600 m, Ssongea (Ungoni) etwa 1050 m und 
Wiedhafen 500 m hoch. Den Brennholzbedarf 
einer Bahn wird der sich von Küwa bis zum 
Niassa hinzlehende dichte Laubwald auf Jahre hin- 
aus decken können. Steinkohlen sind nordwestlich
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.