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in einem Krankenhaus am Sitze der zuständigen Sektion aufzuwenden gewesen
wäre, bei den sonstigen Personen die Hälfte desjenigen Krankengeldes, welches
dem Verletzten nach §. 6 Abs. 1 Ziffer 2 des Krankenversicherungsgesetzes zustehen
würde, wenn er nach dessen Bestimmungen versichert wäre.
S. 10 a.
Wenn der aus der Krankenversicherung oder aus der Bestimmung des
#§. 10 Abs. 2 erwachsende Anspruch auf Krankengeld vor dem Ablaufe von drei-
zehn Wochen nach Eintritt des Unfalls weggefallen, aber bei dem Verletzten eine
noch über die dreizehnte Woche hinaus andauernde Beschränkung der Erwerbs-
fähigkeit zurückgeblieben ist, so hat die Berufsgenossenschaft dem Verletzten die
Unfallrente (G. 9 Abs. 2 lit. b) schon von dem Tage ab zu gewähren, an
welchem der Anspruch auf Krankengeld in Wegfall kommt. Erachtet die Berufs-
genossenschaft die Voraussetzungen des Anspruchs schon vor dem Ablaufe der
dreizehnten Woche nach dem Unfalle für gegeben, so hat sie die Rente zu diesem
früheren Zeitpunkte festzustellen. «
Durch Statut kann bestimmt werden, daß die Rente nach dem Wegfalle
des Anspruchs auf Krankengeld auch dann zu gewähren ist, wenn nach jenem
Zeitpunkte zwar noch eine Beschränkung der Erwerbsfähigkeit in Folge des Unfalls
verblieben ist, aber voraussichtlich schon vor Ablauf der dreizehnten Woche nach
dem Unfalle fortfallen wird.
Hat die Krankenkasse die ihr aus der Krankenversicherung, oder hat der
Betriebsunternehmer die ihm aus F. 10 Abs. 2 obliegenden Leistungen vor dem
Ablaufe der dreizehnten Woche zu Unrecht eingestellt, so geht der Anspruch des
Verletzten auf Krankengeld auf die Berufsgenossenschaft bis zu demjenigen Betrag
über, welcher der gemäß Abs. 1, 2 gewährten Entschädigung gleichkommt.
S. 11.
Die Berufsgenossenschaft ist befugt, gegen Ersatz der Kosten demjenigen
Betriebsunternehmer, welchem die Fürsorge für die ersten Wochen nach dem
Unfall obliegt oder obgelegen hat, oder derjenigen Krankenkasse, welcher der Ver-
letzte angehört oder zuletzt angehört hat, die Fürsorge für den Verletzten bis zur
Beendigung des Heilverfahrens in demjenigen Umfange zu übertragen, welchen
die Berufsgenossenschaft für geboten erachtet. Zu ersetzen ist bei Gewährung der
im §. 9 Abs. 1 Ziffer 1 bezeichneten Leistungen für die Dauer eines Jahres der
vierte Theil des Jahresarbeitsverdienstes (§9. 9a bis 9c), bei Unterbringung des
Verletzten in ein Krankenhaus oder in eine Anstalt für Genesende drei Viertel
dieses Jahresarbeitsverdienstes, sofern nicht höhere Aufwendungen nachgewiesen
werden.
Haben Krankenkassen oder Verbände von Krankenkassen Heilanstalten er-
richtet, in welchen ausreichende Einrichtungen für die Heilung der durch Unfall
herbeigeführten Verletzungen getroffen sind, so kann die Landes-Zentralbehörde
anordnen, daß die Mitglieder der betreffenden Kassen bis zum Beginne der vier-