Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1908. (42)

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leitet, welche nicht zu ihrem Gewerbebetriebe gehören, wird mit Gefängnis und 
zugleich mit Geldstrafe bis zu fünfzehntausend Mark bestraft. Auch kann auf 
Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. 
§ 95. 
Ein Kommissionär, welcher, um sich oder einem Dritten einen Vermögens- 
vorteil zu verschaffen, 
1. das Vermögen des Kommittenten dadurch beschädigt, daß er hinsichtlich 
eines abzuschließenden Geschäfts wider besseres Wissen unrichtigen Rat 
oder unrichtige Auskunft erteilt, oder 
2. bei der Ausführung eines Auftrags oder bei der Abwickelung eines 
Geschäfts absichtlich zum Nachteile des Kommittenten handelt, 
wird mit Gefängnis bestraft. Neben der Gefängnisstrafe kann auf Geldstrafe 
bis zu dreitausend Mark sowie auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt 
werden. 
Sind mildernde Umstände vorhanden, so kann ausschließlich auf die Geld- 
strafe erkannt werden. 
Der Versuch ist strafbar in den Fällen der Ziffer 1. 
§ 96. 
Die in dem II. und IV. Abschnitte sowie im §§ 88 bezüglich der Wert- 
papiere getroffenen Bestimmungen gelten auch für Wechsel und ausländische 
Geldsorten. 
 
Herausgegeben im Reichsamte des Innern. — Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. 
Bestellungen auf einzelne Stücke des Reichs-Gesetzblatts sind an die Postanstalten zu richten.
	        
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