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sowie die Schriften des böhmischen Predigers Amos Komensky,
lat. Comenius, welcher im dreißigjährigen Kriege von den
Kaiserlichen aus seinem Vaterlande vertrieben worden und
1641 nach England gekommen war, und dessen Werke kirch-
liche Engherzigkeit verdammten und eine weltbürgerliche
Gesinnung empfahlen. Freilich litten die Logen, weil sich
in ihnen Männer der verschiedensten politischen und religiösen
Ansichten befanden, schwer unter der englischen Revolution
und den Bürgerkriegen, die auf sie folgten; allein die später
wiederkehrende Ruhe, die wissenschaftlichen Forschungen,
denen die unter Karl II. gestiftete königliche Gesellschaft
der Wissenschaften, im Gegensatze zu theologischen Grübe-
leien, großen Vorschub leistete, und endlich die Vertreibung
des auf's neue konfessionelle Reibungen herbeiführenden
Jakob II., gestatteten den Freimaurern, sich wieder zu er-
holen und ihre Arbeiten fortzusetzen. Dazu hatte nament-
lich auch der Wiederaufbau der im Jahre 1666 größtenteils
abgebrannten Stadt London und insbesondere der großen
Pauls-Kirche, dieses protestantischen Gegenstückes der Peters-
kirche in Rom, beigetragen, deren Baumeister, Christof Wren,
der Brüderschaft angehörte. Nachdem jedoch diese Bauten
vollendet waren, nämlich um die Zeit des Todes König
Wilhelms III. (1702), und demzufolge die Bauleute Mangel
an Arbeit hatten, fühlten die Freimaurerlogen auf empfind-
liche Weise das Unzureichende ihrer bisherigen Organisation.
Die Bauleute von Fach nahmen immer mehr ab, indem sie
dahin gingen, wo ihnen Arbeit winkte, und die „Ange-
nommenen Brüder,“ bisher die Minderen an Zahl, wurden
der Kern der Bauhütten und gestalteten diese zu Klubhäusern
um, deren Mitglieder einerseits mit der durch die englischen
Deisten jener Zeit verfochtenen Gedankenfreiheit, anderseits
mit der durch die volkstümlichen Zeitschriften von Addison
und Steele angebahnten Verbesserung der unter dem Hause
Stuart arg verwahrlosten Sitten sympathisierten. Die durch