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anderen Orten Bordelle besaß und in Ungarn, Kroatien
und Italien herumreiste, um sich mit Ware zu versehen.
Das junge Mädchen kam von Premstätten, war dort gekauft,
sollte nach Pola gebracht werden und wurde gerettet.
In demselben Jahre, im April, köderte ein Menschen—
händler zwei Mädchen in Belgien, 19 und 20 Jahre alt,
spiegelte ihnen Stellen in einer benachbarten Stadt vor und
sagte nachher, dieselben seien bereits besetzt, er wollte ihnen
aber in Mailand welche verschaffen, wo sie wie Königinnen
leben würden. Die arglosen Kinder ließen sich wirklich
nach Mailand führen; als sie sich aber in einem schlechten
Hause sahen, verlangten sie, fortgelassen zu werden. Nun
geschah etwas ganz außerordentliches, unerhörtes! Die
Bordellwirtin, besser als ihre Berufsgenossinnen, öffnete die
Thüre und entließ die Mädchen! Aber sie waren ohne Mittel;
zum Glücke fanden sie barmherzige Leute, welche die Kosten
zu ihrer Heimreise zusammensteuerten, wodurch sie dem Schick-
sale von hunderttausenden unglücklicher Schwestern entgingen.
Zwei Mädchenhändler, Comte aus Genf und Pfarrer
aus Lausanne wurden, nachdem ihnen ein Opfer entgangen
war, 1887 vom waadtländischen Gerichte zu Gefängnisstrafen
verurteilt und aus dem Kanton verwiesen.
Man erfuhr 1887, daß ein großartiger Handel mit
chinesischen Mädchen, die ihren Eltern (ohne diesen den
Zweck zu verheimlichen) abgekauft worden, nach Singapore,
Java, Borneo, Manila und bis nach Australien betrieben
wurde, wobei Hongkong als Sammelplatz diente. Es besteht
aber hier eine Gesellschaft, Tung-Wah genannt, welche diesem
schmutzigen Gewerbe auf die Finger sieht und der es wieder-
holt gelungen ist, den schändlichen Menschenhändlern, unter
welchen eine Frau To Ng hervorragt, welche 170—400
Dollars das „Stück“ bezahlt und ihre Opfer als ihre
Sklavinnen mit Recht zu besitzen behauptete, ihre Beute
wegzunehmen.