Moorlandschaft der Steinkohlenzeit.
Nach einem Wandbilde von Potonik und Gothan. Mit Genehmigung der Firma H. F. Schreiber in Eßlingen.
3. Im Bergwerk. Die beiden Hauptfundorte der Steinkohlen sind die
Umgegend von Zwickau und die Dörfer Olsnitz und Lugau zwischen Zwickau
und Chemnitz. Zahlreiche Schachtessen qualmen hier Tag und Nacht. UÜberall
sieht man kahle, schwarze, oft rauchende Halden, auf die totes Gestein,
Schlacken und Asche geschüttet werden. Nicht selten kommt man an großen Ver-
tiefungen vorbei, wo das unterhöhlte Erdreich eingesunken ist. Bergleute mit
kohlengeschwärzten Gesichtern kommen vom Schacht; andere gehen dahin, um ein-
zufahren. Mit dem Fahrstuhl werden sie in die schwarze Tiefe hinabgebracht.
(Der tiefste Schacht bei Zwickau ist über 1000 m tief.) Von dem senkrechten
Schacht aus gehen wagerechte Gänge oder Stollen ab, die in die Flöze hinein-
führen. Hier schlagen die Bergleute beim Schein ihrer Grubenlampe die Kohlen
ab und laden sie auf die Hunde, das sind kleine, auf Schienen laufende Wagen,
die dann mit dem Fahrstuhl in die Höhe gezogen werden. Oben werden die
Kohlen auf die Eisenbahn geladen und versandt. Auf dem Zwickauer Kohlen-
bahnhofe werden täglich mehr als 100 Eisenbahnzüge mit Kohlen abgefertigt.
Jährlich werden im ganzen Gebiet von etwa 25 000 Bergleuten für 40 bis
50 Millionen Mark Kohlen zutage gefördert.
Viele Gefahren umlauern den Bergmann. Gestein kann hereinbrechen und
ihn verschütten. Es können sich giftige oder brennbare Gase bilden. Dann
entsteht wohl ein „schlagendes Wetter“", eine furchtbare Explosion, die Gruben-
einsturz oder Grubenbrand zur Folge haben kann. Viele Bergleute sind
hierdurch schon getötet worden, manchmal Hunderte auf einmal. Damit die
brennbaren Gase nicht durch die Flamme einer Grubenlampe entzündet werden