An seinen
Abhängen
entspringen
die Wese-
nitz und die
Polenz, die
der Elbe zu-
fließen.
Im Nord-
westen end-
lich fallen
uns wieder
zwei Erhe-
bungen auf:
der Sybil-
lensteinund —. — —
der Keulen- Friedhof in Herrnhut (Zinzendorf-Gräber).
berg. Hier
ist der Sybillenstein ein wichtiger Quellberg. An ihm entspringen die Schwarze
Elster und drei ihrer Nebenflüsse: Klosterwasser, Röder und Pulsnitz.
4. Die Uencken. Unser Vaterland Sachsen war lange Zeit von den
Sorben oder Wenden bewohnt. Die Städte Dresden, Leipzig, Chemnitz und
viele andere waren ehemals wendische Dörfer. Vor ungefähr 1000 Jahren aber
wurden die Wenden von den Deutschen besiegt und unterworfen. Ein Rest von
ihnen hat sich in der Lausitz erhalten, wo noch heute in der Umgegend von
Bautzen ungefähr 40 000 Wenden wohnen. Besonders nördlich von Bautzen gibt es
Dörfer, in denen nur wendisch gesprochen wird. Wendische Sitten und Gebräuche
haben sich hier erhalten (Osterreiten bei Kloster Marienstern, Hochzeitsgebräuche),
während die eigentümliche Tracht mehr und mehr verschwindet. In der wendischen
Sprache heißt „Gute Nacht" „Dobra noz“. „Pomhai boh“ bedeutet „Helf
Gott!“ Wendischen Ursprungs sind manche in Sachsen gebräuchlichen Wörter,
z. B. Mutsche (Kuh), Husche (Gans), Patsch (Kinderhand), Hitzsche (Fußbank),
Bäbe (Napfkuchen) u. a. In den Schulen lernen die Kinder Deutsch und
Wendisch. Die Wendendörfer sind klein und rund um einen Teich angelegt
(Rundlinge); die Häuser stehen mit dem Giebel nach dem Dorfplatz oder der
Straße. Die Wenden sind Ackerbauer und meist gesunde und kräftige Leute.
Mit ihren landwirtschaftlichen Erzeugnissen besuchen sie den Markt zu Bautzen,
der Hauptstadt der Lausitz.
5. Religion. a) Noch eine zweite Eigentümlichkeit hat die Lausitzt es
gibt hier viele Katholiken (Über 80 000, das ist der zehnte Teil der Lausitzer
Bevölkerung; im übrigen Sachsen ist nur der fünfundzwanzigste Teil katholisch;
von den Wenden gehört ein Viertel zur katholischen Kirche). Die Ursache ist
darin zu suchen, daß die Lausitz erst spät (1635) von dem katholischen Böhmen
an Sachsen gekommen ist. Hier liegen auch die einzigen Klöster Sachsens, die
Nonnenklöster Marienstern bei Kamenz und Marienthal im Neißetal bei
Ostritz. Die katholischen Wenden wohnen um das Kloster Marienstern herum.
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