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Freilich ist die Düne nicht immer ein Schutz für die hinter ihr gelegenen
Ortschaften, oft bringt sie ihnen auch Verderben. Der lose Sand wird vom
Winde immer weiter ins Land hineingetrieben, er begräbt ganze Dörfer, zerstört
die Wälder und verwandelt blühendes Ackerland in öde Sandfelder. Solche
wandernden Dünen haben allein auf der Kurischen Nehrung 6 Dörfer ver-
schüttet. Nur durch Bepflanzung mit anspruchslosen Strandpflanzen: Strand-
weide, Strandhafer und dem unverwüstlichen Strandhalm vermag man ihr
Vorwärtsdrängen aufzuhalten und eine spätere Bewaldung anzubahnen.
An der deutschen Ostseeküste finden wir mehrere Strandseen, die den Namen
Haff führen. Die bekanntesten sind das Stettiner, das Frische und das
Kurische Haff. Ursprünglich waren die Haffe offene Meeresbuchten; die schmale
Wanderdüne an der ostpreußischen Küste.
Nach einer Photographie von Gottheil & Sohn in Königsberg.
Landzunge (Nehrung), die sie jetzt vom Meere abschließt, ist vom Meer und
den Flüssen gemeinsam erbaut worden. Die Flüsse brachten zahlreiche Sinkstoffe,
die von der Strömung weit hinausgetragen wurden bis dahin, wo das offene
Meer begann. Hier ließ die Strömung nach. Da sanken sie zu Boden, und an
derselben Stelle lagerten die Wellen Sand ab. Die dadurch entstandenen Sand-
bänke erreichten endlich die Oberfläche. Die Pflanzenwelt, die sich ansiedelte,
wurde vernichtet, als die Dünenbildung begann. Jetzt wird der Sand schon an
vielen Stellen über die Nehrung in die Haffe hineingetrieben, die allmählich
zugeschüttet werden. — Das Haff erhält von den einmündenden Flüssen Fluß-
wasser, d. h. süßes Wasser. Es steht aber auch mit dem Meere in Verbindung.
II. Die Dorddeutiche Tiefebene.
1. Kllgemeines. Die Norddeutsche Tiefebene bedeckt etwa ¾8 der Oberfläche
bes preußischen Staates. Einzelne Bodenerhebungen bringen Abwechslung in die sonst