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Eder gehenden Schwalm gebildete Grund. Die Bäche und Flüsse haben von
den Gebirgen fruchtbare Ackererde mitgenommen und in den Ebenen abgelagert.
Infolgedessen zeichnet sich die Hessische Senke durch hohe Fruchtbarkeit aus. Dazu
bedingt ihre von Bergen eingeschlossene Lage ein geschütztes Klima. Ackerbau,
Viehzucht, Obst= und im Maintale der Weinbau liefern reiche Erträge.
Durch die Hessische Senke führt aus Norddeutschland durchs Tal der Weser und Fulda
eine alte Handelsstraße nach Süddeutschland. An derselben liegen die Städte der Hessischen
Senke: Marburg: die schönstgelegene Stadt Hessen-Nassaus, hat gleich Gießen eine Uni-
versität. Gietßzen, sowie die Badestadt Uauobeim gehören zum Großherzogtum Hessen. Da,
wo die Handelsstraße andere Straßen kreuzt, haben sich Hanau (37 T.) und die blühende
Handelsstadt yrankfurt (414 T.) entwickelt. Frankfurt verdankt seine Entstehung der Furt
durch den Main. (Name.) Karl d. Gr. hatte hier einen Meierhof und eine Pfalz. Ein Denkmal
auf einer Mainbrücke erinnert an ihn. In dem Dome wurden ehemals die Kaiser von
Deutschland gekrönt. Dann wurden sie nach dem Rathause, dem Römer, geleitet. Im
ersten Stocke des Römers befindet sich der Kaisersaal, wo das Krönungsmahl gehalten
wurde. An den Wänden hängen die überlebensgroßen Bildnisse aller (49) deutschen Kaiser
bis auf Franz II., der 1806 das deutsche Reich auflöste. Dem Kaiser Wilhelm I. ist 1896 ein
Denkmal in der Stadt gesetzt worden. Die Messen zu Frankfurt a. M. waren im Mittel-
alter hochberühmt. Auf dem Roßmarkte erhebt sich das Denkmal Gutenbergs und auf dem
Goetheplatz das Standbild Goethes. Im Hirschgraben steht Goethes Geburtshaus.
Das östlich von der Hessischen Senke gelegene Beslilche Berglanck reicht im Nor-
den bis zur Diemel und Weser. Es besteht aus dem Vogelsberg, der Rhön, dem
Bergland zwischen Fulda und Schwalm, Fulda und Diemel und Fulda und Werra.
Der Vogelsberg ist vulkanischen Ursprungs. Basaltmassen haben die
hier wie überall im Hessischen Bergland vorkommenden Buntsandsteinmassen durch-
brochen und bedeckt. Durch die Verwitterung des Basaltes ist ein fruchtbarer
Lehm= und Tonboden entstanden. Das durch die Höhenlage (bis 770 m) bedingte
rauhe Klima bewirkt es, daß der Ackerbau mit Ausnahme der Südabhänge nur
geringe Erträge liefert. Infolge der reichlichen Bewässerung begünstigen die gras-
reichen Wiesen die Viehzucht. Die Hälfte des Bodens ist mit Waldungen bedeckt.
Forstwirtschaft und Ausnutzung der Bodenschätze: Sand, Basalt, Ton, Brannkohlen
gewähren den Bewohnern Unterhalt.
Das Fuldatal scheidet den Vogelsberg von der Rbön. Wie im Vogelsberg,
so haben auch hier Basaltmassen die Sandsteine und Kalkmassen durchbrochen und
mächtige steile Kuppen gebildet. Die höchste Erhebung der Rhön und von ganz
Hessen ist die Große Wasserkuppe (950 m). An der Kleinen Wasserkuppe ent-
springt die Fulda. Die oberen Teile der Hohen Rhön sind mit Wiesen und
Weiden bedeckt, die Abhänge tragen prachtvolle Buchenwaldungen. Vom Klima
sagt der Volksmund: „Auf der Rhön ist es ¾4 Jahr Winter und ¼ Jahr kalt."
Der Ackerbau ist daher wenig lohnend. Wiesen und Weiden weisen auf die
Viehzucht hin. Weberei, Holzschnitzerei geben kärglichen Verdienst. Viele Be-
wohner suchen nach der Heuernte in den Nachbargebieten Beschäftigung. Für
die Armut der Gegend sind manche Ortsnamen bezeichnend: Dürrfeld, Sparbrod,
Wüstensachsen. In neuerer Zeit bringt die Ausnutzung der Bodenschätze (s. Vogels-
berg) den Bewohnern lohnende Beschäftigung. Der „König der hessischen Berge“
ist der zwischen Werra und Fulda gelegene Meißner.
Im Fuldatal finden wir viele alte Siedlungen, so die Bonifatiusstadt Folda (22 T.),
Bersfelck und in der weiten fruchtbaren Talebene an der schiffbar werdenden Fulda die
Hauptstadt von Hessen-Nassau, Kaskel (153 T.). Die gönktige Fage am Kreuzungspunkt.