Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

  
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Amerika und England fördern mehr Kohlen als Deutschland. In der Menge des 
gewonnenen Roheisens hat Deutschland England überflügelt. Neben den heimischen 
Eisenerzen aus Lothringen, Luxemburg, Schlesien, Westfalen und Hessen-Rassau werden 
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Die Berufstätigkeiten im Deutschen Reiche (in Prozenten). der 3 zaleer 
Deutschland das erste Land der Erde. Neben reichen Salzlagern liefert Deutsch- 
land fast allein die für die Landwirtschaft wichtigen Abraumsalze. 
Deutschlands Bergbau gibt nicht nur 2 Millionen Menschen lohnende Be- 
schäftigung, sondern er ist auch die Grundlage für unsere aufblühende Industrie, 
deren Erzeugnisse im Weltmarkt mit den ausländischen den Wettbewerb aushalten 
können. Die Erzeugnisse unserer Metallindustrie in der Rheinprovinz, West- 
falen und Schlesien haben Weltruf. Nach der Metallindustrie hat die Textil= 
industrie die größte Bedeutung. Kottbus, Luckenwalde, Görlitz, Gera, Barmen, 
Aachen sind Hauptpunkte der Wollindustrie. Baumwollenindustrie ist zu 
finden in Mülhausen im Elsaß, in Plauen, Chemnitz (Sachsen), Elberfeld, Barmen, 
München-Gladbach, im Wuppertal, im westlichen Münsterland, in Reutlingen und 
Augsburg. Seiden- und Samtwaren werden hergestellt in Krefeld, Elberfeld-Barmen. 
Mittelpunkte der Leinenindustrie sind Bielefeld, Reichenbach und Landshut. 
Neben den genannten Industriezweigen hat Deutschland auch bedeutende Kurz- 
waren-, Glas-, Farbwaren-, Tabak= und Zigarrenindustrie, große Brauereien und 
Brennereien und etwa 400 Zuckerfabriken. Deutschland steht in der Zuckererzeugung 
an erster Stelle. 
Einfuhr und Husfuhr. Seitdem die Maschine in allen Gewerben den 
Handbetrieb verdrängt hat, ist das Großgewerbe fast überall zur Herrschaft ge- 
langt. Die Rohstoffe für die Fabriken schafft man mit Hilfe der Eisenbahnen 
herbei, se besonders Baumwolle, Wolle, Holz, Tabak, Leder und Seide. Alle 
diese Rohstoffe werden in den verschiedensten Fabriken verarbeitet und dann zum 
Teil wieder an das Ausland verkauft. Ausgeführt werden z. B. baumwollene 
und wollene Kleiderstoffe, Tuche, Strümpfe, Schürzen, Leinenzeuge, Band, Samt, 
Zucker, Bier, Maschinen, Kanonen, Gewehre, Säbel, Messer, Scheren, Blech- 
waren, Spielwaren usw. Infolge der dichten Bevölkerung aber ist der Bedarf 
au Getreide und Fleisch in Deutschland so groß, daß das Land ihn nicht zu decken 
vermag. Es werden daher große Mengen Korn aus Ungarn, Rußland, Rumä- 
nien, Nordamerika, Argentinien, Indien u. a. Ländern eingeführt. 
Die deuffchen Kolonien. 
. Deutsch-Oftafrika. (Fast doppelt so groß als Deutschland — 10 M. E.) 
Deutsch-Ostafrika ist unsere größte und wertvollste Kolonie. Sie erstreckt sich vom 
Indischen Ozean bis zu den gewaltigen Seen Afrikas. 
a)Die Hültenebene. Die Küste ist wenig gegliedert. Sie wird von 
Korallenriffen umsäumt. Auch die vorgelagerten Inselu, von denen nur Mafia
	        
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